OBR-Konvent in Lüneburg:

Dem Allround-Spezialisten gehört die Zukunft

27.07.1979

LÜNEBURG - Verfeinerte Lenkungsinstrumente versetzen modernes betriebliches Management in die Lage, neuen Anforderungen gerecht zu werden. Diese Instrumente - so vertraten es die Mitarbeiter der ADV/Orga F. A. Meyer GmbH Wilhelmshaven, gegenüber den Teilnehmern an der Jahreskonferenz des Orgware-Benutzerrings - gilt es immer wieder zu überdenken, auszubauen, zu integrieren.

In diesem Sinne, so hieß es, sei Orgware, eines der Produkte des Hauses ADV/ Orga, auch keine fertige Ware, sondern eher eine Aufgabe; eine Aufgabe, die nach Vorstellungen von ADV/Orga im Orgware-Benutzerring und seinen Arbeitskreisen zum Nutzen aller Beteiligten angegangen werden soll und die neben einer sachlichen auch eine personelle Dimension habe.

Den Mitgliedern des Orgware-Benutzerrings (OBR) - sie rekrutieren sich aus Privatwirtschaft und öffentlicher Hand - und den Gästen (unter ihnen Vertreter des Warenhauskonzerns Hertie und der Chemischen Werke Bayer AG) erstatteten die Arbeitskreise des OBR Bericht über die im letzten Jahr geleistete Arbeit. Themen waren die "computergestützte Entwicklung und Dokumentation" und - als eine ihrer Voraussetzungen - die "computergesteuerte Methodenbank", ferner die Zeitschätzung als eines der Probleme der Projektabwicklung, die Entwicklung eines logischen Datenbanksystems und eines Kommunikationsverfahrens und - zur Lösung typischer Systemwartungsfälle - Wartungskataloge.

Einen Schwerpunkt der Lüneburger Konferenz bildeten Referate grundsätzlichen Inhalts. So plädierte Orgware-Bereichsleiter Günter Lüth ("Sie verlieren Zeit, wenn Sie nichts tun.") für mehr Transparenz im Betrieb. Bewerkstelligen sollen diese Transparenz die Mitarbeiter des Org/DV-Bereiches, des "Beratungsunternehmens im eigenen Hause" (Lüth). Um dies zu schaffen, müßten die Org/ DV-Leute - so Lüth - neben einem Methoden- auch einem Persönlichkeits- und Managementtraining unterzogen werden.

Als Trainingsinhalte eines Methodentrainings nannte Lüth:

- Projektmanagement

- Systementwurf*

- Orgware 4-Anwendung

- Kreativität

- Kommunikation

- Ist-Aufnahme und -Analyse

- Darstellung

- Programmentwurf

- RZ-Organisation

Helmut Gomolzig, Methodenberater bei ADV/Orga, beleuchtete die personelle Seite der Org/DV-Zukunft näher. Er vertrat die Auffassung, modernes Management sei immer mehr Gesamtbereichsplanung, und diese Aufgabe sei nicht vom DV-Spezialisten alten Stils zu erbringen ("Qualifizierte Sackgasse") sondern vom "durchtrainierten" DV-Manager. Seine Aufgabengebiete seien Projektmanagement, Hardware, Software, Führungsgrundsätze, Organisationsstrukturen, Aus- und Fortbildung, Sachmittel, DV-Personal, Entwicklungsverfahren, Rechtsgrundlagen, Wirtschaftlichkeit/Rentabilität sowie Kommunikation.

Die Kriterien seines Erfolgs seien

- zu agieren, nicht zu reagieren;

- seinen Bereich gekonnt zu beherrschen;

- wirtschaftliche und flexible Lösungen zu garantieren;

- Vertrauen beim jeweiligen Fachbereich zu erlangen und schließlich

- den Stand der Informationsverarbeitung zu kennen.

Wahrnehmen kann der DV-Manager seine Aufgaben - so Gomolzig - nur dann, wenn ihm das Instrumentarium der Gesamtbereichsplanung zur Verfügung steht. Zu den angeführten Beispielen für solche Instrumente und ihre Wirkungsweise gehörten:

ADV/Orga befragte die Konferenzteilnehmer auch über ihre Einschätzung der gelieferten Arbeitskreisberichte, ließ aber offen, ob der Mittelwert "0" auf der angebotenen Werteskala ein "weder - noch" oder ein "sowohl - als auch" bedeuten solle. Auf die Frage: Welchen Nutzen ziehen Sie aus der Berichtslegung? votierten die Zuhörer folgendermaßen:

*Orgware, so wurde unterstrichen, steht neben Entwurfsmethoden wie HIPO oder Jackson, nicht konträr zu diesen.