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Dells Finanzchef wittert PC-Aufschwung

29.01.2002
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Jim Schneider, Finanzchef beim krisentrotzenden Direktanbieter Dell, machte auf einer Technikkonferenz von Banc of America Securities in San Francisco auch dem Rest der Branche Mut. "Es gibt eine Menge aufgestaute Nachfrage", glaubt der CFO. Ob der nächste große Update-Zyklus für Unternehmens-PCs schon im zweiten Quartal oder erst in der zweiten Jahreshälfte kommt, das weiß auch Schneider nicht. Den letzten großen Hardwaretausch habe es von Ende 1998 bis Anfang 1999 gegeben, so Schneider. Damit sei nun die Zeit reif für eine neue Runde. 30 Prozent der Desktops und ein Viertel der Notebooks auf Firmenschreibtischen seien inzwischen älter als drei Jahre. Zusätzlich motivierend wirken sollten Windows XP, Prozessoren mit mehr als 2 Gigahertz und extrem billiger Arbeitsspeicher. Anwender bleiben aber sogar unabhängig von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen aus Sicht vieler

Beobachtern zunehmend länger bei ihrer Hardware. "Die Leute machen schon ziemlich lange mit ihren Rechnern herum", konzediert auch Schneider. "Das meiste von unserem Aufschwung in diesem Quartal kam aus dem Consumer-Geschäft. Das Unternehmensgeschäft war schwach. Höchste Zeit, dass wir hier einen Turnaround bekommen." Schneider räumte übrigens auch erstmals Dell-öffentlich ein, dass das Unternehmen schon einmal kurz vor dem Einstieg in den Handheld-Markt stand. Die für das Projekt zuständige kleine Gruppe sei aber im Frühjahr 2001 im Zuge einer Fokussierung auf das PC-Geschäft abgeschafft worden. "Damals waren wir nicht sicher, dass in diesem Bereich genug Gewinn zu holen ist", erklärte der Dell-CFO (Chief Financial Officer). "Wenn wir nicht den Eindruck haben, dass etwas ziemlich schnell Profit abwirft, dann lassen wir die Finger davon." (tc)