Thin Clients und virtuelle Desktops

Dell will Wyse Technology übernehmen

02.04.2012
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Dell will Wyse Technology kaufen und damit unter anderem seine Expertise und sein Portfolio im Bereich Desktop-Virtualisierung ausbauen.

Wyse wurde 1981 gegründet, sitzt im kalifornischen San Jose und hat Kunden in mehr als 50 Ländern rund um den Erdball. Das Unternehmen verfügt über ein Netz von mehr als 3000 Wiederverkäufern und hat im vergangenen Jahr über eine Million Thin-Client-Rechner (neuerdings nennt man die modisch "Cloud Clients") ausgeliefert. Finanzielle Details der geplanten Übernahme wurden nicht mitgeteilt; Dell hofft die Transaktion vorbehaltlich aufschiebender Bedingungen im zweiten Quartal seines Geschäftsjahres 2013 abzuschließen.

Wyse liefert Thin Clients für unter anderem die Virtual-Desktop-Infrastrukturen (VDI) von Citrix, Microsoft und VMware, darüber hinaus hat das Unternehmen allerlei flankierende Softwarelösungen und Services im Angebot. Die Firma hat nach eigenen Angaben mittlerweile mehr als 20 Millionen Endgeräte verkauft, mehr als 200 Millionen Nutzer sollen täglich mit ihren Produkten interagieren. Wyse hat überdies ein Portfolio von 180 Patenten (teils bereits erteilt, teils beantragt) auf seine Lösungen, Software und sonstiges geistiges Eigentum.

"Der Gesamtmarkt für Desktop-Virtualisierungslösungen sollte auch weiterhin weltweit stark wachsen", kommentiert IDC-Analyst Matt Eastwood. "Die größeren Umsatz- und Margenchancen kommen aber wohl eher aus den Angeboten für Rechenzentrums-Infrastruktur, Cloud und Services, die an die Verkäufe für Thin Clients und Desktop-Virtualisierungstechnik gekoppelt sind."

"Die Kombination von Wyse und Dell bietet uns enorme Wachstumsmöglichkeiten für unser Kerngeschäft Desktop-Virtualisierung, hilft uns in neue und schnell wachsende Marktsegmente wie Mobility und Cloud Computing zu expandieren und verschafft und Reichweite und Größe, die wir bislang nicht hatten", erklärte Wyse-Chef Tarkan Maner. Die Verwaltungsräte beider Unternehmen haben die geplante Übernahme bereits abgesegnet.