Aufgabe der neuen Dell-Division wird es sein, Server und Speicherprodukte an aufstrebende Internet-Firmen zu verkaufen. Die Rechner sollen mit einem Betriebssystem vorkonfiguriert angeboten werden: Zur Wahl stehen die Enterprise-Edition des in wenigen Wochen erscheinenden Windows 2000 oder das Open-Source-System Linux.
Experten beurteilen die Dell-Strategie als vielversprechend. So sei es eine geschickte Taktik, junge Internet-Firmen bereits kurz nach der Gründung zu ködern, um dann die neuen Kunden in ihrer Wachstumsphase mit der notwendigen Hardware zu versorgen, glaubt Ashok Kumar, Analyst bei der US-Investmentbank Piper Jaffray. Die Texaner können bereits einige lukrative Aufträge verbuchen. So ordert zum Beispiel die Firma US-Internetworking Server für 40 Millionen Dollar. Bei einer Ausschreibung des Spielwaren-Discounters Toys-R-Us gelang es, Mitbewerber Compaq auszustechen.
Das Geschäft mit den aufstrebenden Dotcoms haben jedoch auch andere Rechnerhersteller bereits erkannt. Branchengrößen wie IBM, Compaq oder Hewlett-Packard versorgen den Markt mit leistungsstarken Maschinen. Dells PC-Server müssen in der Internet-Arena außerdem gegen Unix-Maschinen antreten, beispielsweise von Sun.
Doch der anvisierte Markt lohnt sich. Der in Round Rock ansässige Direktanbieter glaubt, dass Internet-Firmen in den nächsten 18 Monaten etwa 18 bis 30 Milliarden Dollar in neue Server-Systeme investieren werden. Laut einem Firmensprecher soll das Geschäft mit den Internet-Firmen bis zum Ende des laufenden Quartals am 30. April anrollen. Kopf des neuen Geschäftsbereichs wird Judi Webster sein, ehemals Vice President für den Verkauf bei Adobe Systems.