HP und RLX bekommen Konkurrenz

Dell und IBM bringen Blade-Server

29.11.2002
MÜNCHEN (CW) - Dell und IBM haben fast zeitgleich ihre ersten Blade-Server vorgestellt. Diese Rechner, die kompakter und dünner als herkömmliche Rack-Server ausfallen, lassen sich platzsparend zu Hunderten in einem einzigen Schrank unterbringen.

Dells "Poweredge 1655MC" ist mit zwei auf 1,26 Gigahertz getakteten Pentium-III-Prozessoren von Intel, zwei SCSI-Festplatten und 2 GB Hauptspeicher bestückt. In ein 13,35 Zentimeter hohes Gehäuse passen sechs dieser Blade-Server. Netzteile und Lüfter, die im Rack integriert sind, teilen sich die Server. Ein Schrank kann 14 dieser Racks aufnehmen: Das bedeutet 84 Blade-Server mit bis zu 168 CPUs in einer Einheit.

Dell liefert die unter Windows 2000 oder Red Hats Linux-Distribution laufenden Rechner zusammen mit einer Management-Software aus. Die Preise beginnen bei 3300 Dollar. Dafür bekommt der Käufer ein Gehäuse sowie einen Single-CPU-Server mit 128 MB Arbeitsspeicher und einer 18 GB fassenden Festplatte.

IBM stattet seine "Blade-Center"-Rechner von Beginn an mit bis zu zwei auf 2,0 beziehungsweise 2,4 Gigahertz getakteten Xeon-CPUs aus. Außerdem sind zwei IDE-Festplatten mit 80 GB oder SCSI-Hard-Disks mit 146 GB sowie maximal 8 GB Hauptspeicher integriert. In ein Rack lassen bis zu 14 Blade-Server einsetzen. Die Armonker planen, zu einem späteren Zeitpunkt auch Power-4-basierende Geräte auf den Markt zu bringen.

Die Blade-Center-Rechner können über Ethernet-Anschlüsse an eine Network-Attached-Storage- (NAS-)Umgebung und via Fibre Channel an ein Storage Area Network (SAN) angebunden werden. Als Betriebssystem unterstützen die Server Windows 2000, die Linux-Versionen von Suse und Red Hat sowie Novell Netware. Die Armonker verlangen für ein Gehäuse knapp 2800 Dollar, für einen Blade-Server ab etwa 1900 Dollar.

Mit dem Einstieg von Dell und IBM in den Blade-Server-Markt bekommen Hewlett Packard und RLX, die sich das Geschäft bislang geteilt haben, Konkurrenz. Von den großen Server-Herstellern fehlt damit nur noch Sun. Die Kalifornier wollten ursprünglich im Herbst 2002 die ersten Blades herausbringen, haben den Produkt-Launch allerdings auf das erste Quartal 2003 verschoben. (ba)