Dell stellt Vier-Wege-AMD-Server vor

24.10.2006
Zur Oracle-Hausmesse Openworld hat der texanische Direktanbieter Dell seine beiden ersten Server mit Opteron-Prozessoren von AMD auf den Markt gebracht.

Der "Poweredge 6950" mit vier Prozessoren kostet ab 6500 Dollar und eignet sich mit ordentlich Leistung beispielsweise auch für den Betrieb von Oracle-Datenbanken. Eine Liga tiefer spielt der Zwei-Wege-Server "Poweredge SC1435". Er kostet ab 1300 Dollar; der Hersteller positioniert ihn für Einsatzfelder wie die Verwaltung von Websites.

Dell betonte bei der Vorstellung der Server, es habe sich keineswegs aufgrund eines kurzfristigen Leistungsvorsprungs von AMD gegenüber Intel für die Opteron-Nutzung entschieden. "Sie können sicher sein, dass dies eine langfristige Beziehung wird", versprach Chief Technology Officer Kevin Kettler.

Dell hatte seine Prozessoren lange Zeit exklusiv von Intel bezogen. Nachdem alle wichtigen Mitbewerber - Hewlett-Packard, IBM und Sun - aber erfolgreich Opteron-Server eingeführt hatten, blieb dem Direktanbieter kaum eine andere Wahl, als nachzuziehen, um nicht Kunden an die Konkurrenz zu verlieren. Welche Prozessoren Kunden einsetzen sollten, will Dell diesen abhängig von ihren Applikationen und Anforderungen empfehlen.

Intel sieht sich mittlerweile in Sachen Prozessorleistung wieder vor seinem kleineren Rivalen. "Wir werden weiterhin versuchen, Dell und seine Kunden davon zu überzeugen, dass wir die besten Produkte für jeden Einsatzbereich anbieten können", erklärte Firmensprecherin Erica Fields. "Wir werden weiterhin eng mit Dell zusammenarbeiten und freuen uns darauf, mehr von ihrem Geschäft zurückzugewinnen."

Intel will AMD unter anderem mit der Markteinführung von Quad-Core-Prozessoren abhängen. Allerdings packt Intel zunächst nicht wirklich vier Kerne auf einen Chip, sondern kombiniert zwei Dual-Core-Prozessoren in einem Package. Einen Server mit solchen "Tigerton"-Xeon-MP-Prozessoren hatte der Konzern Ende vergangener Woche demonstriert. AMD will erst dann Quad-Core-Chips herausbringen, wenn es tatsächlich vier Kerne auf ein Stück Silizium packen kann - das dürfte Mitte kommenden Jahres der Fall sein. (tc)