Direktanbieter steigert US-Marktanteil auf 17,1 Prozent

Dell setzt sich vor Compaq an die Spitze

29.10.1999
MÜNCHEN (CW) - Im amerikanischen PC-Markt gelang es Direktanbieter Dell, im dritten Quartal 1999 den langjährigen Spitzenreiter Compaq vom ersten Platz zu verdrängen. Auch der zweite Direktanbieter, Gateway, machte einen Sprung nach vorn und konnte sich auf dem dritten Rang plazieren, vor Hewlett-Packard (HP) und IBM. Insgesamt legte der US-Markt um 23 Prozent zu.

Nach den Untersuchungen des Marktforschungsinstituts Dataquest verkaufte in den USA Dell im dritten Quartal dieses Jahres 1,99 Millionen Rechner. Damit steigerte der Hersteller aus Round Rock seine verkauften Stückzahlen gegenüber dem Vorjahresquartal um 56,5 Prozent und erreichte einen Marktanteil von 17,1 Prozent. Im texanischen Duell überholte der Direktanbieter seinen Konkurrenten Compaq und setzte sich an die Spitze des US-amerikanischen PC-Marktes.

Compaq gelang es zwar, seine Verkäufe um 24,9 Prozent auf 1,78 Millionen verkaufte PCs zu steigern, mit einem Marktanteil von 15,3 Prozent bleibt aber nur Platz zwei. Auf den dritten Rang schob sich der zweite große Direktanbieter Gateway mit einer Steigerung seiner Verkaufszahlen um 40,1 und einem Marktanteil von 9,3 Prozent.

Auf der Strecke blieben die Branchenpioniere Hewlett-Packard und IBM. Beide Hersteller mußten Marktanteile abgeben. HP konnte zwar 19,4 Prozent mehr Rechner an den Kunden bringen als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, der Anteil der Kalifornier sank jedoch um 0,2 auf 8,2 Prozent. Bei IBM sieht es noch kritischer aus: Der Konzern konnte seine Verkaufszahlen nur um 5,3 Prozent steigern. Das bedeutet in der Endabrechnung einen Marktanteil von 7,6 Prozent. Vor einem Jahr waren es noch 8,9 Prozent.

Weltweit gesehen liegt Compaq noch in Führung. Zwar verlor der PC-Riese aus Houston leicht nach Marktanteilen, konnte sich aber mit 13,8 Prozent wieder an die Spitze setzen. Dell ist seinem texanischen Nachbarn allerdings dicht auf den Fersen. Der Direktanbieter steigerte im dritten Quartal seine weltweiten Marktanteile von acht auf 11,6 Prozent.

Europa kann mit den amerikanischen Wachstumsraten nicht ganz mithalten. Nach Aussagen des britischen Context-Instituts gingen 6,5 Millionen Rechner zwischen Juli und September dieses Jahres über die europäischen Ladentische. Das sind 19,3 Prozent mehr als im Vorjahr.

An der Spitze steht hier Compaq mit einem Marktanteil von 18,2 Prozent. Auf den Plätzen folgen das Joint-venture Fujitsu-Siemens mit 14 und Dell mit 10,4 Prozent. In Europa kann sich das direkte Verkaufsmodell von Dell noch immer nicht durchsetzen. IBM hält einen Marktanteil von acht Prozent. Auf dem fünften Platz liegt Hewlett-Packard mit 7,1 Prozent.

In Deutschland wurden im dritten Quartal 1999 mit gut 1,5 Millionen Geräten die meisten PCs europaweit verkauft. Das entspricht einer Wachstumsrate von 20,7 Prozent. Auch in England und Frankreich erzielten die Hersteller mit 22 beziehungsweise 18,9 Prozent respektable Wachstumsraten. Allein die Skandinavier kauften deutlich weniger Rechner als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. So verzeichnete der PC-Markt in Schweden ein Minus von 23,5 Prozent.