Dell nimmt AMD-PCs aus dem Web-Katalog

11.02.2008
Der texanische Computerbauer Dell hat die meisten Consumer-PCs mit Prozessoren von AMD von seiner Website genommen.

Für Advanced Micro Devices (AMD) ist die Entscheidung von Dell ein herber Rückschlag im Kampf gegen den Konkurrenten Intel. Allerdings bietet Dell weiterhin für End- und Geschäftskunden Rechner mit AMD-Prozessoren an.

In der Vergangenheit hatte Dell seine Prozessoren lange exklusiv von Intel bezogen. Nachdem AMD vor einigen Jahren zwischenzeitlich vor allem im Server-Segment technisch überlegene CPUs lieferte, hatte dann aber auch Dell nicht länger umhingekonnt, Rechner mit AMD-Chips anzubieten. Mittlerweile hat Intel seine überlegenen Ressourcen bei Forschung und Entwicklung und Produktion aber wieder genutzt und AMD in fast allen Bereichen technisch abgehängt.

Konnte AMD mit seinen 64-Bit-Athlon-Prozessoren vorübergehend technische Führerschaft reklamieren – was vor allem im Server-Umfeld von Bedeutung war und etwa Firmen wie Sun bewog, diese CPU einzusetzen -, so konterte Intel mit seinen Core-2-Duo-Prozessoren. Seit nunmehr über einem Jahr kann nun der Prozessormarktführer wieder reklamieren, in Sachen Leistung seiner Chips Spitze zu sein. AMD konnte diesbezüglich nur noch mit der Steigerung der Taktrate gegegnhalten und über den günstigeren Preis punkten.

AMD hat zwar mit der "Phenom"-CPU seine etwas betagte Athlon-64-Familie aufpoliert und wartet hier mit einer modernen Quad-Core-CPU zum fairen Preis auf. Intel hat aber nicht geschlafen und seine Core-2-Duo-"Penryn"-Variante in einer überarbeiteten Quad-Core-Architektur auf den Markt gebracht. In puncto Leistung hat Intel mit dieser CPU wieder die Nase vorn. Der Druck auf AMD und dessen Phenom-Chips dürfte also nicht nachlassen, sondern eher stärker werden.

Was Dell betrifft, ist die Entscheidung zur Änderung des Web-Angebots für Endkunden laut Konzernsprecher David Frink in den letzten Tagen gefallen. "Wir passen unser Produktangebot häufig an", sagte Frink dem "Wall Street Journal" und deutete an, die AMD-Streichung könnte irgendwann auch wieder revidiert werden. Dell wolle grundsätzlich weiter auch AMD-Prozessoren offerieren, um seinen Kunden die Wahl zumindest zwischen zwei Chipherstellern zu lassen. Momentan ist noch ein Dell-PC zu haben, der mit der AMD-CPU rechnet.(jm/tc)