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Dell mit enttäuschendem Ergebnis

16.02.2001
Direktanbieter Dell hat zwar seinen Umsatz um 28 Prozent gesteigert, konnte aber beim Gewinn nicht zulegen. 1700 Mitarbeiter werden entlassen.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Direktanbieter Dell Computer hat für das vierte Quartal seines abgeschlossenen Geschäftsjahres (Ende: 2. Februar 2001) abzüglich außergewöhnlicher Belastungen und Zugewinne einen Gewinn von 508 Millionen Dollar oder 18 Cent pro Aktie veröffentlicht. Die Analysten hatten laut First Call/Thomson mit 19 Cent je Anteilschein gerechnet. Der Nettogewinn betrug 434 Millionen Dollar oder 16 Cent pro Aktie und lag damit auf Vorjahresniveau (436 Millionen Dollar oder 16 Cent je Anteilschein). Den Umsatz konnte das Unternehmen von 6,8 Milliarden Dollar im Vorjahresquartal um 28 Prozent auf 8,7 Milliarden Dollar steigern. Für das gesamte Geschäftsjahr ergibt sich auf Basis von 31,9 Milliarden Dollar Umsatz ein Gewinn von 2,3 Milliarden Dollar oder 84 Cent je Aktie, die Wall Street hatte 85 Cent pro Anteilschein erwartet.

Angesichts der unvermeidlichen Preissenkungen muss Dell die Kosten reduzieren. Deshalb entlässt der Hersteller - zum ersten Mal in der Unternehmensgeschichte - insgesamt 1700 Mitarbeiter, das sind vier Prozent der Belegschaft. Dafür wurden in der aktuellen Quartalsbilanz bereits 105 Millionen Dollar abgeschrieben. Die mittelfristige Prognose der Company fällt entsprechend vorsichtig aus. Finanzchef James Schneider kündigte an, Dell werde vermutlich auch im laufenden Quartal hinter den Erwartungen zurückliegen. "Wenn wir alle Indikatoren betrachten, müssen wir einfach sehr vorsichtig sein", erklärte der CFO (Chief Financial Officer). Schneider erwartet einen operativen Gewinn um die 17 Cent pro Aktie und Einnahmen von rund acht Milliarden Dollar. Firmengründer Michael Dell gab sich grundsätzlich optimistischer. "Ich bin zuversichtlich, was unsere Position im Markt und unser künftiges Wachstum angeht", erklärte er gegenüber Analysten.