Windows-Tablet

Dell Latitude 11 5175 im Test

10.09.2016
Von 
Thomas Rau ist stellvertretender Chefredakteur PC-WELT Print bei IT-Media. 
Ein flexibles Windows-Tablet statt eines Büro-PCs? Das Dell Latitude 11 macht vor, wie es geht.
Arbeits-Tablet von Dell im Test: Latitude 11 mit Windows 10
Arbeits-Tablet von Dell im Test: Latitude 11 mit Windows 10
Foto: Dell

Bei Mobilgeräten für den Business-Einsatz, aber auch für Schule und Studium sollte das Motto gelten: So groß wie nötig, so leicht wie möglich. Besonders einfach lässt sich diese Vorgabe mit Windows-Tablets oder 2in1-Geräten erfüllen. Deshalb ergänzt Dell sein Windows-Tablet Latitude 11 5175 um Zubehör wie eine flache Tastatur mit Standfuß oder eine Typ-C-Docking-Station, die das Tablet mit einem Kabel um zahlreiche Anschlüsse ergänzt und somit zum schreibtischtauglichen PC-Ersatz machen soll.

TEST-FAZIT: Dell Latitude 11 5175

Testergebnis (Noten)

Dell Latitude 11 5175

Testnote

gut ( 2,40 )

Preis-Leistung

teuer

Bedienung und Geschwindigkeit(30 %)

1,68

Mobilität (25 %)

3,19

Bildschirm (22 %)

2,35

Ausstattung (20 %)

2,45

Service (3 %)

3,20

Das Dell Latitude 11 ist trotz des geringen Gewichts ein echtes Arbeitstier: Es verzichtet auf Design-Gimmicks und überzeugt mit einer ausgewogenen Ausstattung wie dem ausreichend schnellen und vor allem sparsamen Core m und dem guten Full-HD-Display. Der Glamour eines Surface Pro 4 oder eines Samsung Galaxy Pro S fehlt ihm, schlechter ist es nicht.

Pro

+ gute Akkulaufzeit

+ geringes Gewicht

+ Typ-C-Anschluss

+ helles Full-HD-Display

Contra

- wird unter Last heiß

Geschwindigkeit

Das 10,8 Zoll große Tablet mit Windows 10 Pro folgt dem Nicht-mehr-als-nötig-Mantra auch beim Prozessor: Dell setzt auf den lüfterlosen Core m5-6Y57 aus der Skylake-Generation. Der liegt zwar bei rechenintensiven Multimedia-Aufgaben deutlich hinter einem Core i5 aus der U-Serie, wie er in aktuellen Notebooks zu finden ist. Aber bei Office und Internet bietet er absolut ausreichende und eine fast gleichwertige Rechenleistung und ist für die Arbeit auf jeden Fall deutlich besser geeignet als ein günstiges Tablet mit Atom-Prozessor.

CPU-intensive Tätigkeiten sollten Sie dem Latitude 11 ohnehin ersparen: Wie in den meisten lüfterlosen Tablets und Notebooks kann der Core M auch im Dell-Tablet nicht seine volle Taktrate über einen längeren Zeitraum ausspielen. Unter hoher Last läuft er im Durchschnitt mit 1,5 GHz statt dem möglichen Turbo Boost von 2,4 GHz. Die CPU-Temperatur bleibt dabei mit 74 Grad unbedenklich, allerdings heizt sich das Tablet hinten oben auf über 50 Grad auf - zum Anfassen zu heiß.

Die gute CPU-Geschwindigkeit setzt sich beim sehr schnellen 11ac-WLAN fort, das mit 2x2-Antennen für Datenraten von über 200 MBit/s im Heimnetz und kurze Ladezeiten für Webseiten sorgt.

Bildschirm

Das spiegelnde Display zeigt eine Auflösung von 1920 x 1080 Bildpunkten. Full-HD ist in dieser Preisklasse inzwischen selbst bei so kleinen Display-Diagonalen Standard, reicht aber vollkommen fürs Arbeiten. Die Helligkeit liegt bei rund 380 cd/qm2, also ausreichend hoch um auch draußen den Bildschirm bequem ablesen zu können. Auch der Kontrast passt, auch wenn er mit 949:1 keinen Spitzenwert erreicht.

Akkulaufzeit

Das Latitude 11 holt aus dem ohnehin sparsamen Core m noch mehr heraus als andere aktuelle Windows-Tablets - der Verzicht auf eine sehr hohe Auflösung zahlt sich hier aus: Im WLAN-Test hält der Akku 6,5 Stunden, bei der Video-Wiedergabe rund 7,5 Stunden, im Office-Betrieb kommt das Dell-Tablet auf über zehn Stunden. Der Verbrauch liegt dabei rund drei Watt niedriger als bei High-DPI-Tablets mit Core i7 wie dem Acer Alpha Switch . Und im Vergleich zum nur minimal leichteren Samsung Galaxy Pro S läuft das nur 714 Gramm schwere Latitude rund 1,5 Stunden länger.

Die Typ-C-Docking-Station WD15 erweitert das Tablet um zahlreiche Schnittstellen
Die Typ-C-Docking-Station WD15 erweitert das Tablet um zahlreiche Schnittstellen
Foto: Dell

Bedienung

Dell bietet zwei Tastaturen für das Latitude 11 an: Eine ultraflache Tastatur für rund 180 Euro oder eine etwas dickere mit eingebautem Akku für rund 250 Euro. Das Tablet wird über einen Magnetanschluss unten und hinten damit verbunden. Die Tastatur besitzt einen verstellbaren Standfuss und steht dann stabil. Die gesamte Konstruktion rutsch aber ein wenig auf dem Schreibtisch, wenn Sie den den Touchscreen fest berühren. Die Tasten sind etwas kleiner als bei einem Notebook und bieten einen klaren Druckpunkt, aber nur wenig Hub. Rechts hat die Tastatur eine Halteschlaufe für den Eingabestift.

27,9 x 17,7 x 1,10 ZentimeterEbenfalls als Zubehör gibt es die Dockingstation WD15 für rund 300 Euro, die über Typ-C mit dem Tablet verbunden wird: Sie erweitert die Anschlüsse um dreimal USB 3.0, zweimal USB 2.0, HDMI, Displayport, VGA, Gigabit-LAN und Audioausgang. Damit kann das Latitude 11 einen Büro-PC ersetzen.