Dell ist nicht bescheiden

08.04.2005
Der Computerbauer wappnet sich für die Nach-PC-Ära.

Jährliche Umsätze von 80 Milliarden Dollar ab 2008 oder 2009 und weiter steigende Gewinnspannen sind die finanziellen Eckdaten, die sich Dell zum Ziel gesetzt hat. Auf der jährlichen Analystenkonferenz warb der Konzern aggressiv um Vertrauen in seine Aktie und die Zukunft des Unternehmens. Dell, so die ambitionierte Vorgabe, soll auch weiterhin mit dem Begriff "organisches Wachstum" assoziiert werden.

Breitere Produktpalette soll das Wachstum treiben

Gelingen kann dies nur, wenn sich der Konzern in andere Produktsegmente bewegt, denn aus dem PC-Bereich ist auf abseh- bare Zeit die Luft raus. Firmenchef Kevin Rollins muss hier mit Wachstumsraten im einstelligen Bereich kalkulieren, was we- der den Investoren noch dem Management genügt. Dabei gab der CEO zu, wie andere Marktbeobachter mit höheren Steigerungsraten gerechnet zu haben. Drucker, Server, Speicher und Fernseher sollen künftig das Wachstum beisteuern, aus dem PC-Segment kommt weiterhin das Grundrauschen. Rollins möchte eine breite Produktpalette, ohne im Kerngeschäft an Tiefe einzubüßen.

In der Regel experimentiert der Konzern in neuen Marktsegmenten zunächst einmal mit Geräten und Preisen. Danach folgt die eigentliche Wachstumsphase, die Rollins zufolge bei den Druckern bald einsetzen soll. Um in den einzelnen Sparten finanzielle Transparenz zu schaffen, will Dell künftig die Einnahmen und Ergebnisse der Produktkategorien getrennt ausweisen.

Für das bis Ende April laufende erste Fiskalquartal blieb Rollins bei seinen Prognosen. Zugleich kündigte der Konzern an, in diesem Berichtszeitraum anstelle der ursprünglich geplanten 900 Millionen Dollar rund zwei Milliarden Dollar für den Rückkauf eigener Aktien aufzuwenden. (ajf)