WLAN-Infrastruktur

Dell fordert mehr kostenlose Hotspots in Deutschland

02.11.2011
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Mobile Computing boomt, aber der unkomplizierte WLAN-Zugang bleibt in Deutschland die Ausnahme, beklagt Dell.

Wer unterwegs im Web surfen wolle, müsse sich mit hohen Kosten und umständlichen Anmeldeprozeduren herumschlagen. Statt das Mobile Computing auszubremsen, könnte Deutschland mühelos Vorreiter beim WLAN-Zugang werden, meint Dell-Managerin Petra Wolf in einer veröffentlichten Stellungnahme.

Kostenlose Hot-Spots seien noch immer auf einzelne Hotels und wenige gastronomische Betriebe beschränkt. Im öffentlichen Raum, beispielsweise auf Bahnhöfen, Flugplätzen oder in Verkehrsmitteln, stünden hingegen meist nur kostenpflichtige WLANs zur Verfügung. Diese seien nicht nur teuer, sondern auch kompliziert zu bedienen: In der Regel müsse man persönliche Daten wie eine Kreditkartennummer hinterlassen und werde überdies nicht selten von sonderbaren Abrechnungsmodalitäten überrascht.

"Mobile Systeme boomen, aber beim Ausbau einer kostenfreien WLAN-Infrastruktur hinkt Deutschland deutlich hinterher", beklagt Wolf, ihres Zeichens Marketing Director bei Dell. "In vielen Ländern kann man sich ohne jeden Aufwand in der Bahn oder auf öffentlichen Plätzen in ein WLAN einloggen, sogar in Buslinien gibt es den kostenlosen Service. Hierzulande zeigen zwar einzelne Anbieter, etwa Imbissketten, dass so ein Service problemlos und zu geringen Kosten realisierbar ist. Umso weniger verständlich ist es, dass andernorts WLANs nur mit hohen Kosten und aufwändigen Prozeduren nutzbar sind. Außerhalb von Großstädten ist Deutschland ohnehin öde WLAN-Wüste."

Kostenlose WLANs sind aus Sicht von Dell heute eine entscheidende Voraussetzung für die Nutzung der modernen Kommunikationsmedien und damit für die Teilnahme am öffentlichen Leben. Weite Teile der Bevölkerung oder ganze Regionen seien davon aber weitgehend abgekoppelt oder erhiellten nur mit hohen Hürden Anschluss. "Das ist in einer Nation mit dem technologischen Anspruch Deutschlands völlig unverständlich", so Petra Wolf weiter. "Der kostenlose WLAN-Zugang sollte eine selbstverständliche Serviceleistung nicht nur von Unternehmen mit hoher Kundenfrequenz sein. Auch öffentliche Einrichtungen müssen nachlegen, damit etwa Reisende in Bahnhöfen, Zügen oder Flughäfen einfachen WLAN-Zugang erhalten Deutschland würde es jedenfalls gut anstehen, hier Vorreiter und nicht Nachzügler zu sein."

Da hat Frau Wolf zweifellos recht. Nicht vergessen sollte man bei dem Statement allerdings, dass Dell auch selbst Geräte und Lösungen für drahtlose Netze anbietet und sich natürlich nicht rein uneigennützig für einen Ausbau stark macht.