Server und Storage

Dell fordert IBM und HP im Rechenzentrum heraus

26.03.2009
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Mit neuen Servern und Speichersystemen will Dell im Data Center gegen IBM und Hewlett-Packard (HP) punkten. Wie die Konkurrenz beabsichtigen nun auch die Texaner, sich als Komplettanbieter für Hardware, Software und Services etablieren.

Dell hat zahlreiche neue Produkte angekündigt, mit denen der Anbieter den Wettbewerb im Rechenzentrum gegen Konkurrenten wie IBM und HP verschärfen will. Neben überarbeiteter Hardware bietet Dell seinen Kunden vor allem zusätzliche Software, um die Systeme effizienter verwalten zu können. Demnach sollen sich Server- und Speichersysteme mit Hilfe der mitgelieferten Tools beispielsweise leichter virtualisieren lassen. Anwender sollen so ihr Rechenzentrum effizienter und damit kostengünstiger betreiben können. Die Softwarewerkzeuge sollen beispielsweise in den neuen Server-Modellen der Poweredge-Server-Reihe zum Einsatz kommen. Die Rechner basieren auf den aktuellen Xeon-Prozessoren, die Intel unter dem Code-Namen "Nehalem" entwickelt hat. Darüber hinaus bringen die Texaner mit der "EqualLogic PS6000" neue Storage Arrays auf den Markt.

Bislang würden die Kunden Dell in erster Linie als Hardwareanbieter kennen, weniger als Softwarelieferant, sagt John Spooner, Analyst von Technology Business Research. Daher seien die jüngsten Ankündigungen in Richtung System-Management ein wichtiger Schritt für den Hersteller. Dell will sein Portfolio ausbauen und sich als Komplettanbieter für das Rechenzentrum positionieren, der neben den Systemen auch Software und Services liefern kann, bestätigt Brad Anderson, Senior Vice President für den Bereich Large Enterprises bei Dell. Dabei gehe es in erster Linie darum, den Kunden dabei zu helfen, ihre Ressourcen effizienter zu betreiben, um Kosten einzusparen.

Um dieses Versprechen einzulösen, hat der Hersteller die "Dell Management Console" (DMC) vorgestellt, die gemeinsam mit Symantec entwickelt wurde. Damit sollen die Anwender Hardware und Software mit Hilfe eines einzelnen Managament-Tools verwalten und steuern können. Darüber hinaus sollen sich damit auch virtualisierte Umgebungen einbinden lassen. Das Management-Tool basiert auf der Altiris-Produktpalette von Symantec.

Die Texaner hätten bereits seit einiger Zeit an einer einheitlichen Management-Plattform gearbeitet, berichtet Spooner. Mit DMC sei der Anbieter nun in der Lage, gegen IBM und HP anzutreten. Doch die Konkurrenz ist nicht zu unterschätzen. Die Wettbewerber bieten mit "Tivoli" (IBM) und "OpenView" (HP) umfangreiche System-Management-Pakete an, die bereits seit Jahren im Markt etabliert sind. Viele Kunden haben in der Vergangenheit mit den Tools der Konkurrenz auch die Dell-Systeme verwaltet und gesteuert. Daher hätte der Herausforderer noch einen weiten Weg vor sich, bis sie es mit IBM und HP aufnehmen könnten, glaubt Charles King, Principal Analyst von Pund-IT. Gerade im Highend-Segment sei Dell noch nicht in der Lage, gegen die Platzhirsche anzutreten.