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Dell findet "Beweise für Fehlverhalten"

30.03.2007
Der zweitgrößte PC-Bauer weltweit, der texanische Direktanbieter Dell, ist bei der seit langem laufenden Prüfung seiner Buchhaltung auf "Beweise für Fehlverhalten" gestoßen.

Einzelheiten dazu blieb das Unternehmen allerdings schuldig. Des Weiteren habe die Revision eine Reihe von Buchhaltungsfehlern und Schwachstellen in der "Umgebung" der finanziellen Kontrollen zu Tage gefördert. Dell betonte, die Untersuchung sei noch nicht abgeschlossen und es könne seinen verspäteten Jahresbericht ("Form 10-K), der eigentlich am 3. April hätte fertig sein müssen, erst nach einer bis zum 18. April verlängerten Frist vorlegen.

Ferner müssten möglicherweise nach Abschluss der Ermittlungen Bilanzen für ältere Berichtszeiträume revidiert werden, erklärte Dell, das sich wegen seine Buchführungsprobleme mit einer Ermittlung von US-Bundesbehörden konfrontiert sieht. Das Unternehmen kämpft zudem seit geraumer Zeit mit veränderten Kaufgewohnheiten im PC-Markt - Wachstum findet derzeit vor allem bei Notebooks für Consumer statt, Dells altes Stammgeschäft waren aber Desktops für Firmen - und musste die Weltmarktführung wieder Hewlett-Packard überlassen. Firmengründer Michael Dell hat deswegen seinen früheren Protegé Kevin Rollins vom Chefsessel gestoßen und wieder selbst das Ruder in die Hand genommen.

Die gestrige Anküdigung schickte die Dell-Aktie nachbörslich auf 21,80 in den Keller, nachdem das Papier sogar kurzzeitig vom After-Hours-Trading ausgesetzt worden war. Zum Nasdaq-Fixing hatte die Aktie zuvor vier Cent fester bei 23,39 Dollar notiert.

"Wir nähern uns dem Abschluss unserer Ermittlung und stellen sicher, dass wir die nötige Zeit und die nötigen Ressourcen für eine gründlicher und umfassende Revision bereitstellen, alle gefundenen Probleme beseitigen und angemessene Abhilfemaßnahmen implementieren", erklärte Thomas Luce, Vorsitzender des Audit Committee des Dell-Verwaltungsrates, das die Ermittlungen leitet. (tc)