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Dell düpiert Konkurrenten Hewlett-Packard

13.08.2004

Der weltweit größte PC-Hersteller Dell hat im zweiten Geschäftsquartal 2004/05 bei Umsatz und Nettogewinn neue Rekordwerte erzielt. Der Direktvermarkter profitierte dabei von der starken Nachfrage nach Computern und Servern – eine der Schwachstellen des Wettbewerbers HP im abgelaufenen Dreimonatszeitraum. Auch Dells Prognose für das laufende Quartal fiel deutlich positiver aus als die von HP.

Wie Dell am Donnerstag nach US-Börsenschluss bekannt gab, kletterte der Nettoprofit gegenüber dem Vorjahrsquartal um 29 Prozent von 621 Millionen auf 799 Millionen Dollar oder 31 Cent pro Aktie. Die Einnahmen wuchsen gleichzeitig um knapp 20 Prozent auf 11,71 Milliarden Dollar. Mit den Zahlen entsprach das Unternehmen aus Round Rock, Texas, den Markterwartungen und traf die im Juli aktualisierte eigene Prognose.

"Wir haben im Quartal ein deutliches Wachstum verbucht", erklärte Unternehmenschef Kevin Rollins in einer Stellungnahme. Dell konnte eigenen Angaben zufolge keinerlei Hinweise für einen Rückgang der IT-Ausgaben erkennen, während sich andere Unternehmen über die Marktsituation in den vergangenen Wochen besorgt äußerten. Rollins Spitze richtete sich insbesondere gegen den Konkurrenten Hewlett-Packard, der am Donnerstag vor US-Börsenbeginn mit schwachen Quartalszahlen und einer vorsichtigen Prognose enttäuscht hatte (Computerwoche.de berichtete). Der darauf folgende Kurseinbruch bei HP hatte auch die Dell-Aktie in Mitleidenschaft gezogen. Investoren sollten nicht alle Unternehmen aus einer Branche in einen Topf werfen, mahnte Rollins: Dell unterscheide sich deutlich von allen anderen Firmen.

Die vorgelegten Zahlen konnten sich in der Tat sehen lassen: Unternehmensangaben zufolge steigerte Dell den Serverabsatz gegenüber dem Vorjahresquartal um 31 Prozent. Nach Einnahmen gemessen, konnten die Texaner im weltweiten Servermarkt gut 1,5 Prozent Marktanteil hinzugewinnen. In allen anderen Produktkategorien sei das Geschäft um mindestens einen Prozentpunkt gewachsen, gab Dell weiter bekannt. Die Verkäufe von Notebooks legten um 28 Prozent zu und steuerten 29 Prozent zum Konzernumsatz bei; mit Desktop-PCs wurden 49 Prozent der Einnahmen erwirtschaftet; die restlichen 22 Prozent stammen aus dem Bereich Enterprise Systems und stellen einen neuen Rekordwert dar.

Im regionalen Vergleich gelang es den Texanern, die Einnahmen in den USA um 20 Prozent zu steigern, während in Europa und Asien sogar Zuwächse um 30 beziehungsweise 29 Prozent verzeichnet wurden.

Für das laufende dritte Geschäftsquartal rechnet Dell-CEO Rollins damit, dass der Absatz gegenüber dem Vorjahr um 21 Prozent zulegen wird. Resultat sei ein Gewinn von 33 Cent je Aktie bei einem Umsatz von rund 12,5 Milliarden Dollar, das entspräche einem Zuwachs um 27 beziehungsweise 18 Prozent. Analysten hatten bislang für diesen Zeitraum im Durchschnitt mit einem Gewinn je Aktie von 32 Cent und einem Umsatz von 12,47 Milliarden Dollar gerechnet. "Ähnlich wie unsere Anleger haben auch wir uns ein Wachstum bei Umsatz und Marktanteilen sowie eine solide Rendite vorgenommen ", erklärte Rollins. "Diese Ziele schließen sich keineswegs gegenseitig aus."(mb)