Angebot nachgebessert

Dell-Aktionäre bekommen bei Übernahme etwas mehr

05.08.2013
Ist das der Durchbruch für Michael Dell bei seinem Bemühen, sein Unternehmen zurückzukaufen? Der Verwaltungsrat hat Ja gesagt zu einem etwas höheren Angebot. Doch stimmen auch die Aktionäre zu? Es gibt weiter Widerstand.

Michael Dell greift für den Rückkauf des von ihm gegründeten Computerkonzerns etwas tiefer in die Tasche. Er will mit ein paar Cent mehr je Aktie die anderen Anteilseigner überzeugen, an ihn zu verkaufen. Die Aufseher von Dell haben die neue Offerte am Freitag abgenickt.

Dell und der mit ihm verbündete Finanzinvestor Silver Lake einigten sich mit einem extra eingesetzten Gremium des Verwaltungsrats auf einen Preis je Aktie von 13,75 Dollar plus einer Sonderdividende von 0,13 Dollar. Damit steigt das Gesamtangebot auf 13,88 Dollar nach ursprünglich 13,65 Dollar je Anteilsschein.

Dell-Zentrale in Round Rock, einem Vorort von Houston (TX)
Dell-Zentrale in Round Rock, einem Vorort von Houston (TX)
Foto: Dell

"Das Komitee ist zufrieden, diese Transaktion ausgehandelt zu haben", sagte der Vorsitzende Alex Mandl. Allerdings musste sein Komitee Zugeständnisse machen, die die Abstimmung der Aktionäre über das Angebot betreffen: Zum einen zählen nur noch abgegebene Stimmen, nachdem bislang nicht abgegebene Stimmen als Nein gewertet worden wären. Zum anderen dürfen nun auch später eingestiegene Aktionäre mitwählen.

Die Änderungen spielen Michael Dell in die Hände. Er will zusammen mit den Finanzinvestor Silver Lake den Computerkonzern aufkaufen, von der Börse nehmen und angesichts der rückläufigen PC-Verkäufe radikal umbauen. Doch Großaktionäre sperrten sich dagegen, weil sie der Auffassung sind, unter Wert zu verkaufen.

Größter Kritiker ist Milliardär Carl Icahn. Er äußerte sich auf dem Kurznachrichtendienst Twitter zu dem erhöhten Angebot: "Wir sind glücklich darüber, eine weitere Schlacht in dem Dell-Krieg gewonnen zu haben. Aber der Krieg selbst ist noch längst nicht vorüber. Da kommt noch mehr."

Icahn hatte einen Gegenvorschlag eingereicht. Er will zusammen mit seinem Verbündeten Southeastern Asset Management im Kern durchsetzen, dass der Konzern einen Teil der Aktien für 14 Dollar pro Stück zurückkauft. Wegen diverser Nebenarrangements und Unwägbarkeiten sind die Angebote aber schwer zu vergleichen.

Der Showdown soll nun am 12. September stattfinden. Auf diesen Termin hat Dell zum erneuten Male die Versammlung verschoben, auf der die Aktionäre über das Angebot abstimmen sollen. Eigentlich hätten sie dies bereits an diesem Freitag tun sollen. Die gesamte Übernahme ist nach den alten Bedingungen 24,4 Milliarden Dollar schwer. Der Aufschlag bringt den Aktionären 350 Millionen Dollar zusätzlich. (dpa/tc)