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Deepfile bringt dateiorientierte Storage-Software

31.03.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Mit bislang nur einer Million Dollar Fremdkapital hat die zehnköpfige texanische Startup-Firma Deepfile ihre neue SRM-Software (Storage Resource Management) entwickelt, die sich anders als der Wettbewerb verstärkt auf die Verwaltung von Dateien und nicht von (Hardware-)Ressourcen fokussiert. "Wir fühlen uns gern als wäre es 1985", scherzt CEO (Chief Executive Officer) Jeff Erramouspe, der demnächst eine weitere Finanzierungsrund für Deepfile einläuten will, um den Fortbestand bis Mitte kommenden Jahres zu sichern.

Zwei Kunden hat die aufstrebende Company nach eigenen Angaben bereits gewonnen - den Content-Management-Spezialisten Vignette und den Telco Polycom. "Zahlreiche" weitere Interessenten testeten das Produkt gerade. Deepfiles Software kommt vorinstalliert auf einem Linux-Appliance, benötigt keine Agents auf Host-Servern und schafft - in Kombination aus "Deepfile Auditor" und "Deepfile Enforcer" - durch Verschieben oder Löschen von Files zwecks besserer Nutzungsraten effektiv ein HSM-System. "Unser Wettbewerb konzentriert sich auf die Infrastruktur, Dinge wie Volumes und Partitionen, und arbeitet sich von da aus zu den Anwendungen hoch", sagt Erramouspe. "Gewachsen ist aber die Zahl der Dateien, nicht die der Platten oder Volumes."

Dan Tanner von der Aberdeen Group hält Deepfiles Ansatz für vielversprechend. "Deepfile erzeugt eine komplette Datenbank mit Metadaten über einen Dateibestand", erklärt der Experte. Dies gestatte sinnvollere und ausgefeiltere Aktionen als andere SRM-Tools. "Ein regelbasiertes Management-System, das unerwünschte MP3s löscht, ist ja ganz nett; aber es ist viel interessanter, wenn man Dateien anhand anderer Attribute loswerden kann, sagen wir alle Files die von einer bestimmten Person erstellt wurden."

Deepfile Auditor unterstützt bereits die Protokolle CIFS und NFS, AFS soll auf Wunsch eines Testkunden aus dem Finanzsektor in Kürze dazukommen. (tc)