Für den Anfang ein Konzept

DEC schielt nach dem BDE-Markt

29.04.1977

HANNOVER (de) - Als "Antwort auf die Frage nach einem sinnvollen Konzept für den Einsatz von Minicomputern im Produktionsbereich" kündigte Digital Equipment in Hannover eine neue Produktfamilie von "Distributed Plant Management (DPM)-Systemen auf PDP-11-Basis an.

Im Marktsegment "Fertigungsindustrie" ist IBM (wer sonst?) Marktführer mit einem Anteil von 65 Prozent, gefolgt von Data Pathing, die - wie berichtet - jetzt zu NCR gehört. DEC-Marketing-Manager Frank Berger über DEC-Marktposition beim "Distributed-Prozeß-Processing": "Wir fangen gerade erst an."

Das Konzept der DPM-Systeme ist die Bereitstellung von personal- und maschinenorientierten Informationen aus dem Fertigungs- und Verarbeitungsbereich auf einem einzigen Rechner. Die Systemkonfiguration besteht aus zwei Teilen: Dem übergeordneten Prozeßrechner und den über einen seriellen Bus anschließbaren Terminals und Untersystemen. Vorerst werden zwei Versionen angeboten: Das DPM-60 mit PDP-11/34 Zentralrechner und das DPM-80 mit einer PDP-11/70 in der "Mitte". Beide verwenden Cobol oder Fortran IV und laufen unter dem Betriebssystem RSX-11M.

Für die Datenerfassung sind zur Zeit drei Terminaltypen verfügbar: Die Version RT-801 für Gleitzeiterfassung, die Datenstation RT-803 für die Eingabe von Einzeloperationen und eine "UniversaI-Variante" RT-805 (Foto).

Die einzelnen Komponenten sind - wie Berger zugibt - keine revolutionären Neuerungen, "die zu Grunde liegende Philosophie und deren Implementierung wurden von DEC bisher jedoch noch nicht angeboten".

Das neue Equipment soll - "selbstverständlich im Rahmen einer konsequenten Produktpolitik" (Berger) - in Richtung schnellerer, kleinerer und billigerer Systemkomponenten weiterentwickelt werden.

Als Hauptanwender der neuen DPM's sieht Digital die Automobil-, Elektronik- und Haushaltgeräte-Industrie sowie metallerzeugende und metallverarbeitende Betriebe.