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Debitel baut nach Talkline-Übernahme Arbeitsplätze ab

18.09.2007
Der Mobilfunkprovider debitel plant nach den Übernahmen von Talkline und dug einen umfangreichen Stellenabbau.

Rund 400 der etwa 3.100 Beschäftigten stünden zur Disposition, sagte Vorstandschef Axel Rückert am Dienstag in Stuttgart. "Wir werden versuchen, doppelte Funktionen im gemeinsamen Unternehmen zu reduzieren." Betroffen sei vor allem die Verwaltung, von der einige Bereiche in den drei Standorten Stuttgart, Elmshorn und Oberkrämer neu gebündelt werden sollen.

Debitel hatte im Juni die Übernahme des kleineren Wettbewerbers Talkline angekündigt und damit seine Marktführerschaft ausgebaut. Mit rund 13 Millionen Mobilfunkkunden haben die Stuttgarter mehr als doppelt so viele Menschen unter Vertrag wie der Rivale Freenet (früher mobilcom). Um seine Position weiter zu festigen, plant debitel den Ausbau seines Filialnetzes.

In den kommenden zwei Jahren sollte durch die Expansion der Vertriebstochter dug, die debitel Ende 2006 übernommen hatte, 600 neue Arbeitsplätze geschaffen werden, sagte Rückert der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Die personellen Auswirkungen des laufenden Stellenabbau-Programms würden damit mehr als ausgeglichen. "Im eingeschwungenen Zustand im Jahr 2008 werden wir eher 200 Mitarbeiter mehr haben als jetzt."

Nach den Akquisitionen sieht Rückert keine Notwendigkeit für einen Strategiewechsel. "Mit über 20 Prozent Vermarktungsanteil stehen wir so da, dass wir uns im Wettbewerber langfristig behaupten können", sagte der Manager. Nur die Handy-Netzbetreiber T-Mobile und Vodafone D2 haben in Deutschland mehr Kunden als die debitel. Rückert erteilte daher auch weiteren Zukäufen eine Absage. "Wir müssen keine signifikanten Schritte unternehmen." Derzeit steht die Freenet AG zum Verkauf. (dpa/tc)