Linux-Distribution für Profis

Debian 5.0 Lenny im Test

23.02.2009
Von Markus Franz

Aktualisierte Pakete und Java

Wie immer ist Debian GNU/Linux zwar nicht ganz auf dem aktuellsten Stand, besticht aber durch etwas ältere Software, deren größte Sicherheitslücken und Fehler bereits bekannt und ausgebessert sind. Da dies gleichzeitig einer der größten Kritikpunkte an der Distribution ist, vollzieht Lenny hier einen Spagat zwischen Aktualität und Stabilität. Die Pakete sind tendenziell aktueller, hinken aber immer noch deutlich der Konkurrenz Ubuntu und OpenSuSE- hinterher.

Lenny enthält außerdem eine Vielzahl aktualisierter Softwarepaketen, darunter KDE 3.5.10, eine verbesserte Version des Gnome-Desktop 2.22.2 sowie XFCE 4.4.2 und X.Org 7.3. Hinzu kommen OpenOffice 2.4.1, Gimp 2.4.7, Iceweasel 3.0.6 und Icedove 2.0.0.19 (die Debian-Versionen von Firefox und Thunderbird), ferner die Datenbanken PostgreSQL 8.3.6 und MySQL 5.0.51, Apache 2.2.9 und Samba 3.2.5. Mit dem Kernel 2.6.26, der GNU Compiler Collection 4.3.2 und dem Xen Hypervisor 3.2.1 ist auch der Kern der Distribution recht aktuell. Zusätzlich gibt es mehr als 23.000 zusätzliche Pakete.

Erstmals ist in Lenny Java enthalten: Nachdem Sun Microsystems die Programmiersprache und die Laufzeitumgebung Schritt für Schritt als Open Source freigegeben hat, hat die Community nun eine komplett freie Alternative zur Sun Java Virtual Machine gebaut. Mit dem OpenJDK 6 und GNU-Classpath liefert das Main-Repository nun erstmals Java und Java-Anwendungen aus. Bisher war das auf Grund der schwierigen Lizenzpolitik nicht möglich. Besonders für Heimanwender, Programmierer und auf dem Server dürfte sich das positiv bemerkbar machen.