DSAG-Technologietage

Debatte um SAP-Wartung reißt nicht ab

19.02.2009
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany

Mehr Klarheit bei Business Intelligence gefordert

Zu den größten Baustellen der SAP zählt der Produktbereich Business Intelligence. Der Informationsbedarf der Nutzer und auch das Interesse an den neuen Produkten ist groß. Doch obwohl der Softwarekonzern skizziert hat, wie SAP- und Business-Objects-Lösungen zusammenwachsen, bleiben offenbar noch immer viele Fragen unbeantwortet. Beispielsweise möchten die Anwender wissen, ob und wie viel das Softwarehaus noch in das Frontend-Werkzeug "Bex" investiert. SAP hatte angekündigt, dieses eigene Produkt zugunsten einer Neuentwicklung namens "Pioneer" aufzugeben (siehe auch ). Doch das neue Programm gibt es noch nicht und SAP-Kunden wären wenig erbaut, wenn der Hersteller in der Zwischenzeit überhaupt keine zusätzlichen Funktionen für Bex entwickeln würde. Schließlich haben die Anwender mit ihren Wartungsgebühren über die Jahre auch für die Weiterentwicklung dieses Analysewerkzeugs für SAP BW gezahlt.

Weniger Stress bei Installation und Integration

Bei all der Kritik gingen die Neuheiten der SAP fast unter. Dazu zählt ein "Configuration Wizard", mit dem sich Roll-outs von Standardsoftware sowie die Integration von SAP-Komponenten drastisch abkürzen lassen sollen. Beispielsweise ließen sich so SAP ERP und SAP CRM innerhalb weniger Minuten integrieren, was heute meist Stunden in Anspruch nimmt. Die Anwender begrüßen jeden Schritt in Richtung Vereinfachung, bemerken aber, dass die Methoden sich erst noch in der Praxis beweisen müssen. Der Wizard automatisiert Vorgänge, die SAP bisher dem Nutzer überlassen hatte. In "Configuration Guides" war das Vorgehen etwa für die CRM-/ERP-Anbindung beschrieben.

In eine ähnliche Richtung zielt der Ansatz "Near-Zero-Downtime" für die Netweaver-Einführung. Die Idee dabei: Bei der Installation von Komponenten wie "Netweaver Process Integration" (auch Netweaver PI vormals Exchange Infrastructure) oder das "Netweaver Portal" soll sich der Systemstillstand auf 30 Minuten begrenzen lassen. Diese will SAP auch für die Applikationen der Business Suite etablieren. Der Vorteil: SAP-Anwender können neue Software in Betrieb nehmen, ohne wie bisher den Normalbetrieb zu beeinträchtigen. Für Release-Wechsel reservieren Kunden gern ein langes Wochenende, um Betriebsstörungen klein zu halten.

Gemeinsame Bausteine für unterschiedliche Benutzerschnittstellen

Eine weitere Entwicklungsrichtung betrifft die Benutzerschnittstellen. Zwar werde es künftig nach wie vor verschiedene User-Interfaces (UI) geben, etwa Netweaver Business Client, Abobe Forms, Netweaver Portal, Sapgui, mobile Clients sowie Duet (Kopplung von SAP ERP und Microsoft Office) und das künftige Alloy (Kopplung von SAP ERP und der Lotus-Software von IBM). Für diese Frontends soll jedoch es einen gemeinsamen Satz an UI-Komponenten geben, dazu zählen Benutzerrollen, Navigation, Suchfunktionen und Personalisierung). Erste Ansätze dieser Strategie will SAP mit der "Business Suite 7" verwirklichen, die vermutlich im Mai dieses Jahres auf den Markt kommt.