Ursprüngliches Umsatzziel rückt in weite Ferne:

DB2-Vormarsch zwingt Cincom zum Sparen

14.04.1989

CINCINNATI (IDG) - Vier Wochen unbezahlten Urlaub sollen die Beschäftigten des US-Softwareunternehmens Cincom Systems Inc. während der nächsten drei Monate nehmen, um ihrem Arbeitgeber sparen zu helfen. Überdies ist von einer Reduktion der Belegschaft um vier bis acht Prozent die Rede - in Cincinnati erwartet man, daß genug Leute freiwillig kündigen.

Der Grund für die unerfreuliche Situation liegt in der scharfen Konkurrenz seitens der IBM: Der Konzern bricht mit dem Produkt DB2 in Cincoms Datenbankdomäne ein, der Absatz des Produkts Supra hat gelitten. Hält der gegenwärtige Trend an, schafft Cincom heuer nur 158 Millionen Dollar Umsatz - gegenüber einem Planziel von 194 Millionen Dollar.

Daß dieser schlimmste denkbare Fall eintritt, ist offenbar so unwahrscheinlich nicht: Von der "Computerworld" bei ragte US-Anwender zeigten sich angesichts der kritischen Lage ihres Lieferanten zurückhaltend, was neue Orders betrifft. Durch dieses Zögern aber fällt das Softwarehaus noch weiter hinter seinen Forecast zurück. Ein User klagte schon über die hohe Personalfluktuation, die ihm die Gespräche mit Cincom verleidet: Man müsse seine Probleme stets aufs Neue erklären, weil immer wieder neue Ansprechpartner zuständig seien.