Cloud Computing in der Praxis

Dax-Konzerne entdecken die Cloud

21.05.2010
Von 
Ariane Rüdiger ist freie Autorin und lebt in München.

Nutzen und Gefahren der Cloud

Alle Cloud-Anwender schwärmen von den gleichen Nutzeffekten: Kostensenkung durch verbrauchsorientierte Abrechnung, reduzierte Komplexität für die Anwender und erhöhte Flexibilität auch im Kerngeschäft, weil Anforderungen an die IT schneller umgesetzt werden könnten. Hinzu kommen Standardisierung, verringerter Hardwarebedarf und eine besseres IT-Nachfrage-Management durch Preissignale. "Wir haben eine sprunghafte Erhöhung der Produktivität der Mitarbeiter im Rechenzentrum erreicht", sagt beispielsweise Ulrich Lamp, Leiter IT bei K+S.

An diese Vorteile glaubt auch Jakob Rehof, Professor am Lehrstuhl für Softwareengineering an der TU Dortmund und Direktor des Fraunhofer-Instituts für Software- und Systemtechnik (FH ISST): "Die Firmen betreiben heute schließlich auch kein eigenes Stromnetz mehr. Das Internet ist jetzt in einem Zustand, in dem sich Versorgungsmodelle realisieren lassen." In einigen Fällen werde Cloud Computing dazu führen, dass die interne IT ganz wegfällt. Ein Beispiel dafür hat der Fachmann auch gleich parat: das dänische Medienhaus Berlingske Media, das seine 3000 Anwender vollständig auf Google Mail und Google Apps migriert hat. Im Gegensatz zu den aktuellen Forschungsergebnissen der Experton Group, die den Nutzen derzeitiger Cloud-Anwendungen eher bei großen Firmen sieht, glaubt er, dass das Konzept vor allem kleinen Firmen nutzen könnte. "In Deutschland wenden sie die Technologie aber nicht an", bedauert er.