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David Boies soll SCOs Unix-Rechte vs. Linux prüfen

22.01.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die SCO Group, vormals Caldera International, hat nun offiziell angekündigt, sie habe den aus dem US-Antitrust-Prozess gegen Microsoft bekannten Anwalt David Boies angeheuert. Dieser solle prüfen, inwieweit die Anwender des quelloffenen Unix-Derivats Linux gegen geistiges Eigentum von SCO verstoßen. SCO bietet selbst eine Linux-Distribution, aber auch seine kommerzielle "Unixware" an.

Nach einer Reihe komplizierter Übernahmen ist SCO im Besitz der Rechte an der ursprünglichen Unix-Entwicklung in den Bell Labs aus den späten 70er und frühen 80er Jahren. Bislang ist aber noch unklar, inwieweit das von der vielköpfigen Open-Source-Gemeinde um Kernel-Urvater Linus Torvalds entwickelte Linux möglichweise gegen die Intellectual Property von SCO verstößt - genau das soll Boies' Kanzlei nun prüfen. Welche Schritte daraus folgen könnten, ist noch nicht abzusehen. Klar ist aber, dass SCO sich offenbar Hoffnung macht, seine Rechte in klingende Münze zu verwandeln. (tc)