Bitkom-Umfrage

Dauerbrenner Fachkräftemangel

31.10.2012

Gut bezahlte ITK-Branche

Die Gehälter in der ITK-Branche sind im Branchenvergleich außerordentlich gut, wie eine Auswertung von Daten des Statistischen Bundesamtes zeigt. Im Jahr 2011 erhielten Vollzeitbeschäftigte in der ITK-Wirtschaft ein Bruttojahresgehalt von durchschnittlich rund 59.000 Euro. Damit liegt die Hightech-Branche rund 5000 Euro vor dem Fahrzeugbau, 6000 Euro vor der chemischen Industrie und sogar etwa 8000 Euro vor dem Maschinenbau. Nur in der Energieversorgung, die allerdings anders als die mittelständisch geprägte ITK-Branche von großen Konzernen dominiert wird, wird mit 60.850 Euro etwas mehr gezahlt.

"Die Beschäftigtenzahl in der Branche könnte noch viel höher sein, wenn mehr Fachkräfte vorhanden wären, um den Bedarf der Unternehmen zu decken" glaubt Kempf. Der Bitkom propagiert eine Drei-Säulen-Strategie. Sie besteht aus einer Reform des Bildungssystems, einer Qualifizierungsoffensive, mit der unter anderem mehr weibliche Fachkräfte gewonnen werden können, und verstärkter Zuwanderung.

Bitkom-Präsident Dieter Kempf freut sich über die erfolgreiche ITK-Branche, kreidet aber auch Mängel in der Ausbildung an.
Bitkom-Präsident Dieter Kempf freut sich über die erfolgreiche ITK-Branche, kreidet aber auch Mängel in der Ausbildung an.
Foto: Bitkom

So begrüßt der Verband, dass seit dem 1. August freie Stellen leichter durch hoch qualifizierte Ausländer aus Nicht-EU-Ländern besetzt werden können. Die Bundesregierung hat bekanntlich dazu die "Blaue Karte EU" in deutsches Recht umgesetzt und so unter anderem die Verdienstgrenzen gesenkt. "Vor allem für kleine und mittelständische Unternehmen ist das von entscheidender Bedeutung", ist Kempf überzeugt.

Neben einer verstärkten Zuwanderung muss aus Bitkom-Sicht das Interesse an technischen Berufen und der Informatik bereits in der Schule geweckt werden. Kempf fordert deshalb ein Pflichtfach Informatik in der Sekundarstufe I.

Erfreut zeigt sich der Bitkom-Chef über die Zunahme der Studentenzahlen im Fach Informatik auf 48.000. Weniger glücklich ist er indes über die hohe Abbrecherquote von rund 50 Prozent. Der IT-Verband fordert deshalb eine ausreichende Mittelausstattung an den Hochschulen, und parallel dazu eine Anpassung der Lehre an das veränderte Lernverhalten der Studenten