Die Fehler auch im Knoten und im Endgerät lokalisierbar:

Datex-P-Ferndiagnose über Protokollkonverter

22.11.1985

Aus dem ursprünglichen Ansatz, ihre Protokollkonverter per Ferndiagnose funktionsfähig zu halten, hat die Landshuter T.D.T. Transfer Data Test GmbH ein umfangreiches Überwachungsinstrument entwickelt: Fehler sind nunmehr via Datex-P nicht nur im Protokollkonverter lokalisierbar, sondern auch im Datex-P-Knoten oder in den Endgerätesteuerungen.

Das Ferndiagnosekonzept basiert auf dem Datex-P-Dienst der Bundespost, über den die Kunden mit dem T.D.T.-Testzentrum verbunden sind. Von der Gerätekonstellation ist dabei ein Protokollkonverter der Landshuter ein Muß. Dieser verbindet das Terminalprotokoll über eine virtuelle Verbindung (pvc/scv; wird im folgenden als Datenkanal bezeichnet) mit dem X.25-Protokoll des Paketvermittlungsnetzes. Im gleichen Datex-P-Hauptanschluß wird eine zusätzliche gewählte virtuelle Verbindung als Diagnose-Kanal eingerichtet.

Im Hinblick auf den Funktionsumfang der Ferndiagnose werden zwei Betriebsfälle unterschieden:

- Im ersten Fall ist der Datenpfad zwischen dem Datex-P-Netz und dem/den angeschlossenen Terminal/s betriebsbereit, es treten jedoch Störungen auf.

Hier können nun über den Diagnoseeingang sämtliche Register und Programm-Module des Protokollkonverters überprüft und interpretiert werden, wie zum Beispiel Wiederholzähler, X.25-Headerbytes, Adreß-, Command- und Statusbytes oder Inhalte der Datenfelder (I-Frames). Falls Fehlerursachen nicht unmittelbar erkannt werden sollten, ist auch der Dump des Protokollkonverter-Speicherinhaltes zum Diagnosezentrum möglich.

Damit sind neben den Betriebszuständen des/der Protokollkonverter die Funktionen

- X.25-Verbindung zum Datex-P-Knotenrechner (zum Beispiel SABM, DISC, UA, REJ etc.) wie auch diejenigen der

- Anschlußleitung/en zu dem/den Terminals prozedur- und protokollunabhängig abfragbar.

Der Fachmann im Diagnosezentrum kann unmittelbar und eindeutig den Fehler lokalisieren, beispielsweise auch im Bereich der Deutschen Bundespost (Knoten/DAG) oder in der Teilnehmerendeinrichtung. Des weiteren sind Inhalte und Verhalten der Schnittstellensignale vom Host beziehungsweise dessen Leistungssteuereinheit oder Vorrechner fernüberprüfbar geworden.

- Im zweiten Betriebsfall ist/sind die Teilnehmereinrichtung/en nicht betriebsbereit. Die Verbindung zwischen den Protokollkonvertern auf der Terminalseite und dem Host soll nun überprüft und das Netz in diese Prüfung einbezogen werden.

Beim Totalausfall der Terminal(steuerung) wird die Ferndiagnose über Prüfschleifenschalter in den Protokollkonvertern ermöglicht. Sämtliche von Datex-P über den Datenkanal pvc/svc anlaufenden Signale werden auf den Diagnose-Kanal gespiegelt und somit interpretiert.

Je nach Sicherheitsbedarf des Betreibers kann der Diagnosewähleingang am Protokollkonverter auch gegen Mißbrauch geschützt werden. Zum einen prüft der gerufene Protokollkonverter den Absender mit den Nummern, die vom Netzbetreiber als berechtigte Teilnehmer im Protokollkonverter gespeichert sind. Die Verbindung wird nur dann aufgebaut, wenn der Absender eingetragen ist.

Standardmäßig ist zudem in den Bytes 5 bis 10 des Benutzerdatenfeldes während der Verbindungsaufbauprozedur vom Rufenden, also dem Diagnosezentrum, ein sechsstelliges Kennwort zu senden. Der gerufene Protokollkonverter prüft den Berechtigungscode, bevor die Durchschaltung auf die internen Register zugelassen wird.

Eine weitere Variante besteht darin, daß alle Protokollkonverter und das Diagnosezentrum der T.D.T. auf Antrag gegenüber der Post bezüglich der svc in einer geschlossenen Benutzergruppe geführt werden. Schließlich kann am Host des Netzbetreibers, beispielsweise in der Systemprogrammierung oder im RZ-Operating, ein Diagnoseüberwachungsplatz eingerichtet werden. Dieser befindet sich damit ausschließlich im Verantwortungs- und Zugriffsbereich des Netzbetreibers. Im Fehlerfall kann sich das Diagnose- und Testzentrum der T.D.T. dann nur über den Zentralplatz des Kunden in dessen System einloggen. Über einen (logischen) Schalter in der Zentrale (am Host) wird die Testschleife zum T.D.T.-Zentrum in die geschlossene Benutzergruppe des Netzbetreibers einbezogen.

*Michael Pickardt ist bei der Transfer Data Test GmbH, Landshut, zuständig für Vertrieb und technischen Kundendienst.