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DATEV will zurück zur 40-Stunden-Woche - ohne Lohnausgleich

07.07.2006
Neu erschlossene Geschäftsfelder haben den Nürnberger Software-Anbieter und Rechenzentrums-Dienstleister DATEV im vergangenen Jahr auf Wachstumskurs gehalten.

Vor allem der noch junge Service für Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwälte habe sich spürbar in der Bilanz niedergeschlagen, berichtete der Vorstandsvorsitzende der DATEV eG, Dieter Kempf, bei der Vorlage der Bilanz 2005 am Freitag in Nürnberg. Die Umsatzzuwächse aller fünf neuen Geschäftsfelder zusammen sowie der jungen Auslandstöchter habe sich im Jahr 2005 auf 7,7 Millionen Euro belaufen, sagte der DATEV- Chef.

"Es ist uns gelungen, trotz eines negativen wirtschaftlichen Umfeldes den Umsatz zu erhöhen, die Kosten zu senken und ein höheres Ergebnis zu erwirtschaften", kommentierte Kempf das Jahresergebnis. Nach seinen Angaben stieg der Umsatz 2005 um 0,7 Prozent auf 581,1 Millionen Euro, der operative Gewinn von 27,3 auf 33,1 Millionen Euro. Für 2006 erwartet DATEV ein Umsatzplus von 1,3 Prozent. Im ersten Halbjahr 2006 stagnierte der DATEV-Umsatz mit 296,7 Millionen Euro auf dem entsprechenden Vorjahresniveau.

Kempf führt das leichte Umsatzwachstum in 2005 unter anderem auf eine Kostensenkung um 0,4 Prozent zurück. Stärker sparen will die DATEV-Führung künftig bei den Kosten für die 5390 Mitarbeiter (2004: 5386). Der Vorstand plane die Rückkehr von der 37,5- zur 40-Stunden-Woche. Verhandlungen mit Arbeitnehmervertretern seien aber noch nicht abgeschlossen. Angestrebt sei der Verzicht auf einen Lohnausgleich für die geforderte Mehrarbeit. Der derzeitige Personalstand solle dennoch gehalten werden. "Für die nächsten fünf Jahre planen wir keinen Abbau von Personal", unterstrich Kempf.

Unterdessen setzte sich der Wandel der DATEV vom Rechenzentrumsdienstleister für Steuerberater zum Anbieter von Spezialsoftware für die steuer- und unternehmensberatenden Berufe fort. So habe der Umsatz mit Softwareprodukten im Jahr 2005 um 6,6 Millionen Euro zugenommen, berichtete Finanzvorstand Michael Leistenschneider. Hauptsäulen des DATEV-Geschäfts seien aber weiterhin Produkte und Dienstleistungen für die Sparte Rechnungswesen mit einem Anteil von 37 Prozent am Gesamtumsatz und die Sparte Personalwirtschaft mit einem Anteil von 28 Prozent. (dpa/tc)