Datev im Clinch mit VDRZ

27.02.1976

MÜNCHEN - Die Datenverarbeitungsorganisation der steuerberatenden Berufe Datev (Nürnberg), hat jetzt auch Streit mit dem Verband Deutscher Rechenzentren (VDRZ), in dem sie selbst größtes Mitglied ist: Per Einschreiben äußerte sie beim VDRZ Empörung über eine Pressemitteilung des Verbandes mit "wahrheits- und rechtswidrigem Inhalt". Der VDRZ hatte zu der Frage Stellung genommen (CW Nr. 4 vom 23. 1. 76 "VDRZ attackiert Steuerberater"), ob sich eine Wettbewerbsverzerrung ergibt, weil Steuerberater ihren Mandanten die, von der Datev, erbrachten Leistungen zuzüglich 5,5 Prozent Mehrwertsteuer weiterberechnen. Freie Rechenzentren, die gleiche Arbeiten wie die Datev ohne Einschaltung eines Steuerberaters erbringen, müssen 11 Prozent Steuer zuschlagen. In der gleichen Sache streiten sich auch Datev und die in München ansässige "Aktions-Gemeinschaft der Buchhalter, Datenerfassungs- und -verarbeitungsbetriebe" (AGB), die ursprünglich "Aktionsgemeinschaft gewerblicher Buchführungsbüros" hieß und sich auf Datev-Druck hin umbenannte. Auch beim VDRZ hat die Datev schon einen Namen beanstandet: die Verbandsnachrichten sollen ihrer Meinung nach nicht "VDRZ-Mandant" heißen. Meinungsverschiedenheiten zwischen Datev und den beiden Verbänden bestehen ferner über die Werbung: Datev wirbt, während die Rechenzentren auf Grund des Steuerberater-Gesetzes wie auch die Steuerberater keine Werbung für Buchung per DV machen dürfen.

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