Datev

Datev: Die virtuelle Stadt in der Frankenmetropole

24.04.2001
Von Gerd Hodina

”Der Einstieg wurde mir leicht gemacht”, blickt Mössner zurück. Ihre Vorgängerin stand ihr dabei als Patin zur Seite. ”In der neuen Aufgabe als Teamleiterin ist sie mir auch ein Vorbild für die Möglichkeiten der eigenen Entwicklung.” Nach drei Jahren möchte sie ihre Informatikkenntnisse in einem der internen Inter-und Intranet-Projekte einbringen. Für die Weiterentwicklung des Datev-Dienstleistungsangebotes ist auch Sven Kristan zuständig.

Der 28-jährige Betriebswirt hat seine Diplomarbeit über IT-Qualitäts-Management vor zwei Jahren bei der Datev geschrieben: ” Dass die Datev eines der größten Softwarehäuser in Europa ist, wusste ich bereits im Studium. Als ich am Berliner Hauptbahnhof das leuchtend grüne Logo sah, kam mir die Idee, mich zu bewerben.” Heute ist der Diplomkaufmann in der ”Produktion” tätig und entwickelt dort Qualitäts-Management-Systeme sowie Monitoring-Tools für Steuerberater und Kunden. Für ihn endet das Weiterlernen nicht am Schreibtisch: ”Selbst beim Skifahren mit den Kollegen reden wir über neue Projekte, die wir anpacken wollen.”

Ein Hochschulabsolvent erhält neben seinem Einstiegsgehalt von etwa 75 000 Mark im Jahr ein ganzes Bündel von Services, die ihm den beruflichen Einstieg erleichtern sollen. ”Von der Zusatzversicherung bis zum anspruchsvollen Menü-Angebot beim Mittagessen helfen wir bei einer Reihe von Entscheidungen, die ein Berufseinsteiger treffen muss”, so Personalchef Krausert. Zugleich sollen Stammtische dazu beitragen, auch die private Eingliederung der neuen Mitarbeiter leichter zu gestalten.

Nicht nur Hochschulabsolventen, sondern auch Quereinsteiger haben eine gute Perspektive bei der Datev. So verbessert derzeit ein Praktikant der Nürnberger Lutz & Grub AG seine Kenntnisse als Softwareentwickler, die er beim Fortbildungsinstitut erworben hat. ”Durch meinen Paten fühle ich mich fachlich hervorragend betreut”, sagt Andre Galle, der Architektur studiert hat und nun während seines Praktikums Anwendungsprogramme für Steuerberaterkanzleien mitentwickelt.

”Jeder Mitarbeiter kann sich aus der E-Learning-Bibliothek die Selbstlerneinheit für die Programmiersprache Java mit nach Hause nehmen. Computer based Training (CBT) und Lernen im eigenen Intranet gehören zur Unternehmens- und Weiterbildungskultur”, fügt Krausert hinzu, während er am Rechner die ”Datev-Hitlist” abruft. Dort erfährt der Besucher, welches der Weiterbildungsangebote des Unternehmens gerade zu den zehn gefragtesten gehört.

”Über die Möglichkeiten des Berufseinstiegs bei der Datev informieren wir bei etwa 20 Veranstaltungen in diesem Jahr” erklärt Personalreferentin Christa Zessinger. Dort will man zahlreiche Kontakte zum Nachwuchs knüpfen, zumal man in diesem Jahr noch 150 Hochschulabsolventen einstellen will. “Am 18. Mai sind wir mit Fachleuten aus den Bereichen Consulting, Service, Strategisches Produkt-Management und Entwicklung zum dritten Mal in Folge Ansprechpartner für Studenten und Absolventen des Sommersemesters 2001”, berichtet Personalchef Krausert. Auch von Erfolgen weiß er zu berichten: “Im vergangenen Jahr haben wir auf dem Datev-Absolvententag 50 Bewerbern mit Vorträgen und persönlichen Gesprächen einen konkreten Einblick gegeben und dadurch zehn neue Mitarbeiter gewonnen.”