Die Hersteller von Bandstationen verbessern die Aufzeichnungstechnik

Datensicherung auf Band wird immer billiger und effektiver

13.11.1992

MÜNCHEN (CW) - Colorado Memory Systems in Colorado hat drei neue Bandlaufwerke vorgestellt, die nach dem QIC-Aufzeichnungsverfahren arbeiten. Diese Geräte sollen mit der herkömmlichen Technik erreichen, was andere Hersteller wie HP und Maynard nur mit digitalen Speichermethoden erzielen.

Die Kapazität des "Powertape" von Colorado liegt mit Datenreduktion bei 4 GB. Die beiden anderen Modelle "Powertape NLM" und "Powertape VAP" arbeiten ohne Komprimierung und können bis zu 2 GB Daten speichern. Die Speicherung läuft mit bis zu 18 MB pro Minute noch so schnell ab, daß eine Vollsicherung einer 1GB-Platte in etwa anderthalb Stunden abgeschlossen ist. Die Information auf dem Band steht nach einer durchschnittlichen Wartezeit von 45 Sekunden wieder zur Verfügung. Alle Geräte sind für den Einbau in einem 5 l/4-Zoll- Rahmen vorgesehen und werden über einen SCSI-Controller angeschlossen.

Auch Versionen für den Beistellbetrieb geplant

Bisher kann nur Powertape auch als externes Gerät zum Einsatz kommen, das Unternehmen plant jedoch, alle Geräte in einer Version für den Beistellbetrieb zu entwickeln und weiterhin einen Controller für den Anschluß an IBMs Microchannel-Architektur zur Verfügung zu stellen. Mit der Software von Cheyenne, "Arcserve", kostet Powertape etwa 4100 Mark. Powertape NLM wird mit einer Lizenz für 250 Benutzer zu einem Preis von zirka 8300 Mark ausgeliefert, und Powertape VAP kann von 100 Personen für ungefähr 7000 Mark genutzt werden. Eine externe Version dieser Geräte wird rund 1000 Mark teurer sein als die Einbauversion.

Technologisch befindet sich Maynard Electronics auf gleicher Höhe wie Colorado Memory Systems: Das Laufwerk "Maynstream 4000 DAT" ermöglicht die Speicherung von 4 GB Daten mit DAT-Bändern, wie sie auch im Hifi-Bereich eingesetzt werden. Diese hohe Kapazität erreicht Maynard ebenfalls durch Algorithmen zur Datenkompression. Die Übertragungsrate ist mit 11 MB pro Minute niedriger als bei dem QIC-Verfahren. Noch größere Kapazitäten sind mit der "Helicalscan"--Technik möglich, die theoretisch eine Kapazität von bis zu 80 GB pro Band bietet. Die heutigen Laufwerke von Maynard nutzen diese Möglichkeit jedoch nicht aus. Sie speichern maximal 5 GB, weil die Kosten für leistungsfähigere Schreib-Lese-Mechanismen sehr hoch sind.

Hewlett-Packard wiederum hat in diesen Tagen ein 8-GB-Laufwerk angekündigt, das ebenfalls DAT-Bänder nutzt. Das "Jetstore 5000" sichert pro Minute etwa 45 MB und 8 GB in weniger als drei Stunden. Die kleinere Version "Jetstore 2000" speichert maximal 2 GB und arbeitet bei der gleichen Aufzeichnungsgeschwindigkeit. Dieses System wird mit einer Einzelplatzlizenz des Programms "Arcserve" von Cheyenne ausgeliefert, während das große Laufwerk 20 Anwender nutzen können.

Beide werden entweder mit einer ISA- oder EISA-Schnittstelle ausgeliefert oder mit einem MCA-Host-Bus-Adapter. Jetstore 5000 hat einen Listenpreis von etwa 7100 Mark. Jetstore 2000 kostet mit einer Einzelplatzlizenz zirka 4300 Mark, mit einer Lizenz für zehn Benutzer 5300 Mark. Der Anschluß an eine MCA-Host-Bus-Schnittstelle verteuert das jeweilige System um etwa 400 Mark.

Das Jetstore-2000-System wird auch in einer Version für den Macintosh angeboten, die voraussichtlich auf 5300 Mark kommen wird.