Datenschutz häufig eine technische Frage

01.06.1979

MAINZ (vwd) - Der Schutz persönlicher Daten etwa im Zusammenhang mit wissenschaftlichen Erhebungen erweist sich nach Erfahrungen der rheinlandpfälzischen Datenschutzkommission vor allem als technische Frage: Bei der prinzipiellen Abwägung zwischen Datenschutz und der Freiheit der Forschung spielt die Frage, wie erhobene Daten verarbeitet werden, eine entscheidende Rolle, erklärten Mitglieder der Datenschutzkommission am 17. Mai in Mainz zum Abschluß ihrer Arbeit am Ende der Legislaturperiode.

Bei wissenschaftlichen Erhebungen über die Situation der Schüler - unter anderem wurde gefragt, ob ein Schüler einen Banknachbarn auch mal abschreiben läßt - war nach Auffassung der Kommission mit Hilfe einer Kombination verschiedener Daten durchaus eine "Reidentifizierung" einzelner Schüler möglich, obwohl die Fragebögen keine Namen trugen. Dementsprechend veranlaßte die Kommission, daß die Ergebnisse der Fragebögen elektronisch gespeichert und die Originalbögen vernichtet werden. Nach dem rheinland-pfälzischen Datenschutzgesetz müssen Umfrageaktionen grundsätzlich der Kommission bekanntgegeben und die Fragebögen vorgelegt werden.