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Datenschützer: Carnivore behindert die Terrorbekämpfung

29.05.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die US-Bürgerrechtsorganisation EPIC (Electronic Privacy Information Center) hat interne FBI-Dokumente veröffentlicht, die Pannen des Datenschnüffelsystems Carnivore belegen. Demnach haben technische Mängel von Carnivore dazu geführt, dass außer Verdächtigen auch harmlose Bürger ausspioniert wurden. Daraufhin hat ein bei der US-Bundespolizei beschäftigter Techniker alle ermittelten Daten gelöscht. Dabei sind möglicherweise auch Informationen über die Organisation des Top-Terroristen Osama bin Laden vernichtet worden, heißt es in den Dokumenten.

Der Fehler ist laut EPIC bereits in einer internen E-Mail vom 5. April 2000 dokumentiert worden, rund drei Monate, bevor die Öffentlichkeit von Carnivore erfahren hatte. Kurz darauf hatten die Bürgerrechtler unter anderem auf die Veröffentlichung von Details geklagt. Seitdem muss das FBI Einblicke in Ermittlungsprotokolle gewähren. (lex)