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Database Award 2012 - Berenberg Bank

Datenmassen im Griff

18.06.2012
Von 
Dr. Klaus Manhart hat an der LMU München Logik/Wissenschaftstheorie studiert. Seit 1999 ist er freier Fachautor für IT und Wissenschaft und seit 2005 Lehrbeauftragter an der Uni München für Computersimulation. Schwerpunkte im Bereich IT-Journalismus sind Internet, Business-Computing, Linux und Mobilanwendungen.
Die Berenberg Bank ist der Gewinner des Database Awards 2012. In ihrem Projekt "Top Broker" wurde die Verhundertfachung des Datenvolumens mit ganz normaler Datenbank-Technologie gelöst und innovativ umgesetzt. Damit wird nach Ansicht der Jury auch ein Lösungsansatz für andere Unternehmen aufgezeigt.

Die Hamburger Berenberg Bank gehört mit rund 1.100 Mitarbeitern und einem verwalteten Vermögen von 26 Milliarden Euro zu den bedeutendsten Privatbanken in Deutschland. Eine funktionierende IT ist für das älteste private Bankhaus in Deutschland unabdingbar - das gilt umso mehr, als sich die 1590 gegründete Bank europaweit als Top Broker etablieren will.

Für die Unternehmens-IT bedeutete der starke Ausbau des Aktienhandels und der damit verbundene Anstieg des Transaktionsvolumens eine große Herausforderung. Sorge bereitete den IT-Verantwortlichen vor allem das Datenaufkommen, das in den letzten Jahren mit der Elektronisierung des Handels immens zugenommen hat. "Früher haben unsere institutionellen Kunden die Aktienorders telefonisch aufgegeben", sagt Oliver Garbe, Head of Trading Operations Capital Market bei Berenberg. "Inzwischen hat sich das immens gewandelt. Orders bekommt die Berenberg Bank heute fast ausschließlich elektronisch - und das in großen Mengen."

"Für uns sind Datenbanken nicht nur ein dummer Speicherort, sondern eine ganze Technologiewelt", sagt Andriy Terletskyy, leitender Datenbankarchitekt bei Berenberg.
"Für uns sind Datenbanken nicht nur ein dummer Speicherort, sondern eine ganze Technologiewelt", sagt Andriy Terletskyy, leitender Datenbankarchitekt bei Berenberg.

Zusätzlich tragen Algorithmen zur Datenexplosion bei. An den Börsen in Europa und global wird der überwiegende Teil der Transaktionen nur noch von Rechenverfahren abgewickelt. Teilweise ausgelöst durch den Menschen, der dahinter steckt, teilweise aber auch durch vollautomatisierte Prozesse. Diese entscheiden in Sekundenbruchteilen und lösen in kürzester Zeit tausende oder hundertausende von Transaktionen aus - Datenmengen, die die Trading-Häuser erst einmal bewältigen müssen.