Geistige Eigentum schützen

Datendiebstahl: Sprechen Sie mit Ihrem CEO

14.02.2014
Von Sven Ohnstedt
CIOs sollten dringend mit dem CEO sprechen. Denn der CEO muss begreifen, dass er das geistige Eigentum des Unternehmens nicht für den kurzfristigen Erfolg opfern darf.

“Schützen Sie Ihre Kronjuwelen, ziehen Sie einfach den Stecker!” appelliert Mark R. Anderson, Gründer und CEO von SNS Strategic News Service und Chairman der Future in Review Conference Corp. Eine bessere Möglichkeit, sein geistiges Eigentum (Intellectual Property, IP) vor Missbrauch zu schützen, gibt es nicht.

Mark R. Anderson appelliert eindringlich an CIOs, das geistige Eigentum des Unternehmes zu schützen.
Mark R. Anderson appelliert eindringlich an CIOs, das geistige Eigentum des Unternehmes zu schützen.
Foto: Foto Vogt

„Es gibt Nationen, die ihren Wohlstand durch Erfindungen erzeugen. Und es gibt Nationen, die ihren Wohlstand dadurch verdanken, dass sie Ideen stehlen und verbessern – zu Lasten des Erfinders“, sagt Anderson. Das meiste Wissen fließe von West nach Ost, daran lässt er keinen Zweifel. Er führt Fernseher als Beispiel an: in Amerika erfunden, in Japan kopiert. Amerika konnte bis heute nicht die Marktführerschaft zurückgewinnen.

Die unterschiedlichen Wirtschaftssysteme setzen derartiges Verhalten voraus. „Ich habe mit Leuten gesprochen, die für die Landesverteidigung verantwortlich zeichnen, und ich habe ebenso mit den Geheimdiensten gesprochen. Sie sind sich sicher, dass sie Kontrolle über das Problem haben, aber das haben sie nicht, denn das Problem ist nicht die mangelnde Sicherheit, sondern die nationalen Geschäftsmodelle“, sagt Anderson.

Auf der einen Seite stehe demnach die Wirtschaft, auf der anderen Seite die Technik – „und der CIO steht dazwischen.“ Es ist seine Aufgabe, die beiden Seiten in Einklang zu bringen, auch wenn er es gar nicht möchte: „Es ist ungefähr so, wenn Sie sich als Gärtner beworben haben und dann plötzlich als Soldat an vorderster Front kämpfen.“

Anderson empfindet es als einen folgenschweren Fehler, darüber zu schweigen oder das Problem schlicht zu ignorieren. „Sprechen Sie mit Ihrem CEO darüber“, fordert Anderson die CIOs auf, „der CEO muss begreifen, dass er sein IP für den kurzfristigen Erfolg opfert, wenn es nicht geschützt wird.“

Anderson betont ausdrücklich, dass er niemanden davon abhalten möchte, sein geistiges Eigentum bewusst zu verkaufen – ihm gehe es einzig um Diebstahl. „Auch Diebstahl hat für betroffene Unternehmen seinen Preis“, schließt er seinen Vortag ab, „und dieser Preis ist hoch.“