Oracle Senior IT

Trends im Data Management

Datenbanken wachsen zu Appliances

19.01.2009
Von 


Sascha Alexander ist seit vielen Jahren als Redakteur, Fachautor, Pressesprecher und Experte für Content-Strategien im Markt für Business Intelligence, Big Data und Advanced Analytics tätig. Stationen waren unter anderem das Marktforschungs- und Beratungshaus BARC, die "Computerwoche" sowie das von ihm gegründete Portal und Magazin für Finanzvorstände CFOWORLD. Seine Themenschwerpunkte sind: Business Intelligence, Data Warehousing, Datenmanagement, Big Data, Advanced Analytics und BI Organisation.

MPP gehört die Zukunft

Der Datenbankprimus geht dabei potenzielle Leistungsprobleme seines RDBMS auf diesem Anwendungsgebiet über die Speicherarchitektur (Grid) an. So ist der Exadata Storage Server mit einem Dutzend Festplatten und zwei Quad-Core-Intel-Prozessoren ausgerüstet und soll Datenbankabfragen bereits in der Speicherumgebung bewältigen. Dies werde die Arbeitslast des RDBMS erheblich reduzieren, argumentiert Oracle, da nur noch die benötigte Datenmenge (Abfrageergebnisse) geladen wird. Auch Microsoft hat kürzlich durch den Kauf des Spezialisten Datallegro Datenbanktechnik erworben und arbeitet derzeit offenbar an einer eigenen Appliance auf Basis des "SQL Server 2008".

Laut Carsten Bange von Barc vollziehen Oracle und Microsoft mit den neuen Produkten nun auch technisch den Schwenk auf "Shared-nothing-MPP-Architekturen" für große Data Warehouses. "Mit der Ankündigung der großen Hersteller sollte die Diskussion um die "bessere" Architektur für Data Warehousing endlich vorbei sei", hofft Bange.

Offen ist, ob sich Appliances als eigenes Marktsegment etablieren werden. Bisher gibt es keine Zahlen zum Marktvolumen, da Analystenhäuser diese Produkte dem Datenbank- und Data-Warehousing-Markt zuteilen. Auch sehen Experten wie Donald Feinberg von Gartner Appliances bisher in erster Linie als taktische Ergänzungen zu bestehenden unternehmensweiten Data-Warehouse-Systemen, um kurzfristige Anforderungen und/oder schnelle Analyseanwendungen aufzubauen.

Doch schon heute haben neue Appliance-Anbieter für einen Preisdruck gesorgt, der beispielsweise Teradata dazu bewogen hat, deutlich preiswertere Einstiegsversionen auf den Markt zu bringen. Und auch die Reaktionen von Oracle und Microsoft zeigen, dass man dem Treiben kleinerer Datenbankhersteller, nicht untätig zusehen will.

Anbieter von Appliances für Data Warehousing