Database-Award von CIO und Computerwoche: Frist verlängert

Datenbanken-Projekte: Die fünf größten Fehler

30.03.2010
Von Ima Buxton
Datenbankprojekte verfolgen häufig nur das Ziel der reinen Datenhaltung. Dabei erlauben moderne DB-Technologien längst eine innovative Datenverarbeitung im Stile eines Datenprozessors. Von Best Practices hörte man allerdings bislang viel zu selten, meint Torsten Grust, Professor am Lehrstuhl für Datenbanksysteme an der Universität Tübingen - das soll sich ändern mit "Germanys Next Database Project".

Herr Professor Grust, als Juror für den Award "Germanys Best Database Project" die Frage an Sie: Wo liegt das Besondere an dieser Auszeichnung?

Grust: Das Thema Datenbanken wird in den meisten Unternehmen oft als Nebensache betrachtet, sozusagen als Pflicht, während große Projekte etwa zur IT-Infrastruktur als Kür gelten. Dabei ist der Aufbau einer effizienten Datenbank eine hochkomplexe und spannende Aufgabe, die viel technisches Know-how erfordert. Die Technologie hinter Datenbanksystemen erfährt in der IT vielleicht nicht genug Wertschätzung. Sie ist eine Teilwelt, die mehr Aufmerksamkeit verdient. Der Award kann einen Teil dazu beitragen.

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Germany's Next Database Award: Frist verlängert - bewerben Sie sich bis zum 23. April 2010

Sie haben für Ihr aktuelles Datenbankprojekt innovative Technologien eingesetzt? Sie haben Herausforderungen im laufenden Projekt dennoch pragmatisch gelöst? Und Sie konnten so ein Datenbankprojekt umsetzen, das eine strategische Bedeutung für das gesamte Unternehmen hat?

Dann bewerben Sie sich jetzt für Germanys Next Database Award. Der Wettbewerb richtet sich an Projektleiter ebenso wie an CIOs aus mittelständischen und Großunternehmen. Hintergrundinformationen zu Bewerbung, Jury und Vergabe finden Sie unter http://www.computerwoche.de/databaseaward2010.

Der Bewerbungsschluss ist am 23. April 2010.

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Was zeichnet eine technologisch ausgereifte Datenbank aus?

Grust: Ein Datenbanksystem besteht von seiner Struktur her aus zwei Schichten: Einer konzeptuelle Schicht als Träger der Applikationen und einer physischen, system-nahen Schicht. Beide Schichten müssen klar voneinander getrennt sein, damit spätere Anpassungen am System ohne Folgen für die Applikationsschicht sind.

Die konzeptuelle Schicht sollte zudem einer adäquaten Modellierung der modellierten Mini-Welt entsprechen, das heißt sie sollte nur den relevanten Ausschnitt der gesamten Datenwelt innerhalb eines Unternehmens abbilden. Tatsächlich beinhalten Datenbanken aber häufig irrelevante Informationen oder vernachlässigen relevante Daten.

Entsprechendes gilt dann auch für die physikalische Schicht. Sie muss sich am Applikationsprofil, also den tatsächlich auftretenden Anfragen und Datenmengen, orientieren. Häufig ist die Hardware stattdessen darauf ausgerichtet, Datenvolumen zu bewältigen, die in der Realität dann oft deutlich größer - oder auch kleiner - sind.

Worauf sind diese Fehler zurückzuführen?

Grust: Ich denke ein Grund für unsauber strukturierte Datenbanken liegt bisweilen darin, dass Entwickler dem Datenbanksystem nur bis zu einem gewissen Grad Selbstständigkeit zugestehen wollen. Man möchte am Ende die Kontrolle über die Prozesse und Daten nicht abgeben - das ist schade, denn so bleibt ein großes Potenzial von Datenbankfunktionalität ungenutzt.