Daten zu Depressionen, Schizophrenie
In Kassel wurde eine Liste mit persönlichen Daten und Diagnosen von Patienten der psychiatrischen Station des Klinikums von einem Passanten auf der Straße gefunden. Die Liste, die auf den 24. März datiert ist, enthielt Geburtsdaten, Zimmernummern und Aufnahmediagnosen wie beispielsweise paranoide Schizophrenie und Depression, Borderline-Syndrom oder Angststörung von 21 Männern und Frauen.
Die Klinik gab an, bei der Liste handele es sich um ein Papier, das ausschließlich intern von Ärzten und Pflegekräften für Übergaben und Visiten genutzt werde. Die Geschäftsführung reagierte auf den Fund betroffen. In einer offiziellen Stellungnahme wurde mitgeteilt, man gehe von einem Einzelfall menschlichen Versagens aus.
Keine Entwarnung
"Im letzten Quartal eines Kalenderjahrs gibt es immer überdurchschnittlich viele Datenvorfälle, insofern müssen wir davon ausgehen, dass die Entspannung, die wir im ersten Quartal 2010 sehen, nur eine scheinbare ist", meint Alain Blaes, Geschäftsführer von PR-COM und Initiator von Projekt Datenschutz. "Der deutliche Anstieg gegenüber dem ersten Quartal 2009 zeigt, dass die bisher unternommenen Anstrengungen, die informationelle Selbstbestimmung zu stärken, noch keinen grundlegenden Wandel bewirkt haben." (jm)