"Glacier"

Daten in der Amazon-Cloud archivieren

21.08.2012
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Amazon Web Services (AWS) bietet mit "Glacier" jetzt eine kostengünstige Cloud-Speicherlösung für Datenarchivierung und -sicherung.

Amazon Glacier wurde einer Mitteilung zufolge für Daten entwickelt, auf die nur selten zugegriffen wird, die jedoch zur späteren Verwendung unbedingt aufzuheben sind - mehr oder weniger alles, was heutzutage auf Tape gesichert wird also. Als Beispiel nennt AWS digitale Medienarchive, Finanz- und Patientenunterlagen, genomische Rohsequenzdaten, langfristige Sicherung von Datenbanken sowie Daten, die zur Einhaltung gesetzlicher Vorschriften (Compliance) aufzubewahren sind.

Die Kosten für Amazon Glacier beginnen bei 1 US-Cent pro Gigabyte und Monat. Sie sollen damit deutlich unter denen unternehmensinterner Lösungen liegen, die aus Sicht von Amazon aufgrund hoher Vorauszahlungen für Archivierungslösungen und vorausschauend bestellter Überkapazitäten oft viel zu teuer seien.

Amazon Glacier wurde laut AWS konzipiert, um eine durchschnittliche jährliche Dauerhaftigkeit von 99,999999999 Prozent für ein Archiv bereitszustellen. Der Service repliziert dazu automatisch alle Daten in mehreren Anlagen und prüft die Integrität kontinuierlich. Bei Hardwareausfall oder Datenkorruption verwendet er redundante Daten zur automatischen Reparatur.

Übertragen kann man die Daten zu Amazon Glacier via SSL; gespeichert werden sie automatisch mit AES-256-Verschlüsselung. Das Abrufen von Archiven von Amazon Glacier erfolgt durch Auslösen eines Auftrags. Aufträge werden nach AWS-Angaben normalerweise in 3,5 bis 4,5 Stunden erledigt. Nutzer können ihre Archive in "Tresoren" organisieren, deren Zugriff via AWS Identity and Access Management-Service (IAM) geregelt wird.

Verfügbar ist Amazon Glacier bereits in den Regionen östliche USA (N. Virginia), westliche USA (N. Kalifornien), westliche USA (Oregon), Asien/Pazifik (Tokio) und westliche EU (Irland).