Nobelpreisträger forscht

Daten dicht gepackt

21.06.2002

MÜNCHEN (CW) - Unter dem Codenamen "Millipede" (Tausendfüßler) hat IBM eine neue Art der Datenspeicherung mittels Nanotechnik entwickelt. Damit gelang es den IBM-Forschern im schweizerischen Rüschlikon, eine Billion Bits (1 Tbit) auf einer Fläche von einem Quadratzoll unterzubringen. Auf einer Briefmarke findet so der Inhalt von 25 DVDs oder 25 Millionen Buchseiten Platz. Die Wissenschaftler verwendeten dabei Nanomechanik statt magnetischer oder elektronischer Speichertechnik: Tausende kleiner Silizium-Spitzen ritzen winzige Vertiefungen, die jeweils einzelne Bits repräsentieren, in einen dünnen Kunststofffilm. Das Ergebnis ähnelt der alten Lochkarte, allerdings lassen sich die Millipede-Bits löschen und überschreiben. Nobelpreisträger Gerd Binnig, der an der Entwicklung beteiligt ist, erwartet, dass sich die Technik noch weiter verfeinern lässt, "da die nanometerscharfen Spitzen einzelne Atome adressieren können". Verbesserungen über den Terabit-Bereich hinaus seien möglich. (kk)