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Datamonitor: Zahl der großen IT-Outsourcing-Deals stieg 2003 drastisch an

21.01.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach einer Untersuchung des britischen Marktforschungsinstituts Datamonitor sind im Jahr 2003 Zahl und Gesamtvolumen der großen Outsourcing-Aufträge deutlich gestiegen. Wie aus dem aktuellen "IT Services Contract Tracker" hervor geht, kletterte die Anzahl der weltweiten Deals mit einem Auftragsvolumen von mehr als 100 Millionen Dollar gegenüber 2002 um 49 Prozent auf 244 Stück. Die Summe der Vereinbarungen mit einem Wert von über eine Milliarde Dollar hat sich gleichzeitig mit 29 mehr als verdoppelt.

Als Grund für den deutlichen Anstieg sieht Datamonitor in erster Linie neue Aufträge der öffentlichen Hand, etwa von der britische Gesundheitsbehörde (Computerwoche online berichtete) oder dem US-Verteidigungsministerium. Die Behörden ließen sich dabei offenbar von den negativen Erfahrungen mit Outsourcing-Projekten, wie sie etwa das britische Finanzamt oder sein US-Pendant, das Internal Revenue Service (IRS), machte, nicht davon abschrecken. Statt dessen weiteten einige Ämter ihre bestehende Vereinbarungen mit IT- Dienstleistern sogar noch aus. So entschied sich etwa in Großbritannien das National Health Service nach Problemen gegen das bisherige Betreiberpaar EDS und Accenture und erteilte dem französischen IT-Dienstleister Cap Gemini Ernst & Young sowie Fujitsu Services den Zuschlag (Computerwoche online berichtete). Mit 5,1 Milliarden Dollar handelte es sich dabei um den größten Outsourcing-Auftrag im vergangenen Jahr. Das Gesamtvolumen der hochkarätigen IT-Service-Deals betrug 2003 laut Datamonitor 119 Milliarden Dollar, dies entspricht einem Anstieg um 44 Prozent gegenüber 2002. Als stärkstes Segment ermittelten die Marktforscher die öffentliche Hand mit einem Auftragsvolumen von 18,5 Milliarden Dollar, gefolgt vom Verteidigungssektor mit 18,2 Milliarden Dollar.

Auf der Anbieterseite lag IBM Global Services mit einem Anteil von 21 Prozent an der Spitze, wenn gleich auch CSC und HP deutlich zulegen konnten. Den größten Sprung machten 2003 jedoch die Offshore-Dienstleister. Laut Untersuchung enthielten Deals in einem Gesamtwert von 1,66 Milliarden Dollar zumindest eine Offshore-Komponente, das entspricht einem Zuwachs um 890 Prozent gegenüber dem Vorjahr. (mb)