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Datadesign-Chef tritt zurück

22.08.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Mitten in der Finanzkrise hat der Vorstandsvorsitzende der Datadesign AG, Roy von der Locht, das Unternehmen mit sofortiger Wirkung verlassen. Seine Aufgaben sollen nun von den Mitvorständen Philip Hartley (COO) und Gerhard Weichenhain (CFO) übernommen werden. Das Restrukturierungsprogramm sei nicht gefährdet, erklärte das Unternehmen. Auch Spekulationen über eine drohende Insolvenz wies Datadesign zurück: Aufgrund des aktuellen Auftragsbestands werde in den nächsten Quartalen wieder mit der Rückkehr in die schwarzen Zahlen gerechnet. Die liquiden Mittel bezifferte die Münchner Software- und Beratungsfirma mit aktuell rund 3,4 Millionen Euro.

Gründe für von der Lochts Rücktritt nannte Datadesign nicht. Am Dienstag hatte das Unternehmen bekanntgegeben, dass die Verluste bis einschließlich Juli die Hälfte des Grundkapitals überschritten hätten. Gemäß Paragraph 92 des Aktiengesetzes werde man daher am 1. Oktober eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen.

Im ersten Halbjahr hatte Datadesign bei einem Umsatz von sieben Millionen Euro einen Vorsteuerverlust (EBT) von 1,9 Millionen Euro verbucht. Belastet wurde das Unternehmen unter anderem durch die Integration der E-Finance-Sparte der insolventen Brokat AG. Datadesign hatte das Kerngeschäft des einstigen Konkurrenten Anfang des Jahres übernommen (Computerwoche online berichtete). (mb)