Data Warehouse analysiert RFID-Daten in Echtzeit

09.03.2006
Die Metro hat ihr System für Lieferanten geöffnet.

Wer Business-Vorteile aus der Radio Frequency Identification (RFID) ziehen will, muss die per Funk gesammelten Massendaten zeitnah verarbeiten und auswerten. Der in Düsseldorf ansässige Handelskonzern Metro Group nutzt eine Data-Warehouse-Lösung von Teradata, um das Datenmaterial in Echtzeit zu analysieren.

Mit RFID-Chips ausgestattete Ware lässt sich mit speziellen Lesegeräten an den neuralgischen Punkten der Lieferkette automatisch erkennen, orten und zählen. Dank des so verringerten logistischen Aufwands können die Herstellerunternehmen Produktion und Transport der Waren exakter planen, und der Kunde, in diesem Fall die Metro, ist in der Lage, sich jederzeit einen Überblick über die eigenen Abläufe und Bestände zu verschaffen.

Der Handelskonzern ist einer der Pioniere auf dem Gebiet der RFID. So betreibt er Pilotinstallationen im "Extra Future Store" in Rheinberg und ein vom der standardgebenden Organisation EPCglobal zertifiziertes Testlabor in Neuss. Dort entwickelt er die Einsatzmöglichkeiten der Technik entlang der Wertschöpfungskette ständig weiter.

Wie der Softwareanbeiter Teradata berichtet, gehört die Metro Group schon seit acht Jahren zu seinen Kunden. Ihr Data Warehouse sei eines der umfassendsten im europäischen Einzelhandel und speichere derzeit 139 Terabyte an Daten. Zunehmend erlaube die Metro auch ihren Lieferanten den Zugang zu diesen Informationen - wohl wissend, dass sich das Demand-Chain-Management nur gemeinsam verbessern lasse. Auf diese Weise könnten die Hersteller beispielsweise tages- oder wochenaktuelle Daten über Bestand und Absatz abrufen sowie gemeinsam mit dem Handelsunternehmen Absatzprognosen erstellen, Bestellungen planen und die Wirksamkeit ihrer Werbekampagnen verfolgen. Metro-Partner, die von dieser Möglichkeit bereits Gebrauch machen, seien unter anderen Dr. Oetker, Henkel, Birkel und Campbell's.

Seit sie ihre Paletten mit RFID-Chips ausrüsten, können diese Produzenten im Metro-Warehouse prüfen, ob ihre Waren noch in ausreichender Menge verfügbar sind. Darüber hinaus lässt sich die Transparenz der Warenbewegungen nutzen, um den Schwund während des Transports zu verringern und Rückrufaktionen zu erleichtern.

In einem nächsten Schritt plant die Metro Group, ihr Data Warehouse in das Lieferantenportal "Metro Link" zu integrieren. Dadurch wird ein einheitlicher Zugriff auf Daten aus unterschiedlichen Prozessen und Systemen möglich. Der Handelskonzern stellt sein RFID-Konzept auch auf der CeBIT vor. (qua)