Stellenabbau verhindert schwarze Zahlen:

Data General weist wieder Verlust aus

11.11.1988

WESTBORO (CW) - Nur mehr blaßrote Zahlen schreibt der amerikanische Minicomputer-Hersteller Data General Corp. Nach einem Verlust in Höhe von 127,1 Millionen Dollar im Vorjahr beträgt das Defizit für das Geschäftsjahr 1988 (24. September) immerhin noch 15,5 Millionen Dollar.

Daß DG nach drei profitablen Quartalen nun doch wieder in die Verlustzone geraten ist, liegt an den Kosten einer neuerlichen Umstrukturierung des Unternehmens. Um den Personalüberhang im Fertigungsbereich abzubauen, hatte das Management kurz vor Ende des Geschäftsjahres beschlossen, zwei Werke stillzulegen und bis zum kommenden Frühjahr 800 Beschäftigte zu entlassen.

Diese Aktion, die jährliche Einsparungen von 50 Millionen Dollar bringen soll, kostete zunächst einmal viel Geld: 48,7 Millionen Dollar.

Der Umsatz, der sich im ersten Halbjahr recht positiv entwickelt hatte, stieg in der zweiten Hälfte des Berichtszeitraums nur noch sehr langsam, zuletzt um weniger als drei Prozent. Im Gesamtgeschäftsjahr verbesserten sich die Einnahmen um sieben Prozent auf 1,36 Milliarden Dollar.

Die Zuwächse verdankte DG, so Chief Operating Officer Ron Skates, vor allem dem "internationalen" Bereich, sprich: den Auslandstöchtern mit ihrem Schwerpunkt in Europa.

Neue Wachstumsimpulse erhofft sich die Data General Corp., die in den vergangenen Jahren wegen des "Bundling" von Software und Hardware hohe Schadenersatzzahlungen hatte leisten müssen, vom Unix-Geschäft; das herstellerunabhängige Betriebssystem soll das zweite Bein neben dem "proprietären" AOS/VS der MV-Rechner werden. Im nächsten Jahr soll ein RISC-Rechner auf Basis des Motorola-Chips 88000 auf den Markt kommen.