Strom und Kühlung inklusive

Data-Center-Container mit eigenem Kraftwerk

11.04.2011
Von pte pte
Rittal und Würz Energy haben auf der Hannover Messe ein komplett autarkes Container-RZ, das von zwei integrierten Blockheizkraftwerken (BHKW) redundant mit Strom versorgt wird, vorgestellt.

Die Ingenieure der beiden Unternehmen haben ein integriertes System entwickelt, das mit Kältemaschinen arbeitet, welche die Antriebswärme der Kraftwerke nutzen, um effizient und stromsparend für die erforderliche Kühlung zu sorgen. Die Redundanz sowie ein Pufferspeicher sorgen für 99-prozentige Verfügbarkeit.

Der Physiker Bernd Hanstein, der bei Rittal das Produktmanagement System Solutions verantwortet, rechnete gegenüber pressetext vor: "In der 30-Kilowatt-Ausführung lassen sich etwa 14.000 Euro im Jahr einsparen." Der Strom, mit Pflanzenöl oder Erdgas umweltfreundlich erzeugt, wird dabei direkt in das angeschlossene Rechenzentrum gespeist, die Abwärme der Kraftwerke dient zur Kühlung der IT-Geräte. Die Kühlgeräte stammen aus dem Hause Invensor. Deren Technik macht sich in einem Adsorptionsprozess die Anlagerung von Wassermolekülen an Oberflächen zunutze.

Wie Rittal weiter mitteilt, liegen dabei die Kaltwassertemperaturen je nach Spezifikation zwischen vier und zwanzig Grad Celsius. Die Kältemaschinen erreichten im Maximum jeweils zehn Kilowatt an Leistung. Rittal und Würz bieten die Container in entsprechenden Ausbaustufen an. Mittels einem Liquid Cooling Package (LCP) wird das Wasser zum Kühlen der Luft genutzt und direkt vor die Server geführt.

Rittal und Würz Energy sind beide Unternehmen der Friedhelm Loh Group und bieten nach eigenen Angaben als erstes auf dem Markt ein voll funktionsfähiges und von bestehender Infrastruktur komplett unabhängiges Rechenzentrum aus einer Hand an. Das System bietet den Vorteil, dass das Rechenzentrum im Sommer durch die Adsorptionskälte gekühlt werden kann, während im Winter ein Rückkühler für freie Kühlung über das Kaltwasser sorgt. "Die Abwärme kann bei kalten Außentemperaturen zusätzlich zum Heizen von Büroräumen verwendet werden", erläutert Bernd Hanstein: "Für die Klimatisierung wird dadurch deutlich weniger Energie verbraucht". (pte)