Reporting und Analyse

Dashboards und Techniken des Web 2.0 sollen BI attraktiver machen

14.05.2008
Von Peter Chamoni

Anwendungen für BI als Mashups

Eine weitere aus dem Internet stammende Entwicklung sind Mashups. Diese kombinieren Daten (Services) aus verschiedenen Quellen, um Dashboards, Berichte und Portale anzureichern. Technisch sind heute viele Mashups als Gadgets verfügbar (siehe zum Beispiel, wie Oracle/Hyperion Gadgets für Microsoft Office nutzt). Diese Softwarebausteine verbinden beispielsweise Karten aus "Google Maps" mit Informationen für Touristen oder visualisieren "Brennpunkte" aus einer Kriminalstatistik. Die Kombination von Geoinformationen und Zeitreihen aus der Statistik ist nicht neu, bekommt aber durch Mashups eine andere Qualität. Für den Aufbau von Dashboards beispielsweise bedeutet dies, dass sie nicht länger proprietär oder plattformgebunden sind, sondern Anwender sie frei konfigurieren und vielfältige Web-Services einbinden können. Aus dem spielerischen Umgang mit "gemashten" Services kann eine produktive BI-Umgebung entstehen.

Die Integration von externen Services wie Google Maps oder von Marktdaten in die unternehmensweite BI-Landschaft wirft allerdings die Frage auf, ob eine Kombination dieser Dienste mit internen Unternehmensdaten einer IT-Governance zuwiderläuft. Spätestens aber bei der Übermittlung von unternehmensstrategischen BI-Fragestellungen an externe Web-Services wird die Brisanz der Mashups deutlich. Wer sichert zum Beispiel die Zuverlässigkeit und Nachhaltigkeit der eingebundenen Dienstleistungen? Allzu oft sind die Dienste und deren Anbieter nicht von Dauer, was die hohe Produktivität und Interoperabilität eines Mashups schnell verringern kann(siehe auch wie Information Builders seine BI-Plattform erweitert um Adobe Flex und Google Maps erweitert).

Mehr Interaktivität durch Ajax, Flash und Silverlight

Techniken wie Ajax und Mashups geben dennoch positive Impulse für die Weiterentwicklungen von BI-Plattformen, denn sie ermöglichen die heute von analytischen Informationssystemen geforderten grafisch ansprechenden Oberflächen und Interaktivität. Zudem lassen sich in BI-Anwendungen Animationen mit "Adobe Flash" oder "Microsoft Silverlight" implementieren, auch wenn Standardbibliotheken noch fehlen. Es wäre schon viel geholfen, wenn alle BI-Produkte über dynamisches HTML verfügten. Dem BI-Nutzer bieten interaktive Web-Berichte, die mit vorparametrierten Verbindungen zu externen Diensten angereichert sind, einen hohen Komfort. Im Einzelfall ist aber das Risiko der asynchronen Verbindungen zu Serviceanbietern zu bewerten. Gegen den internen Einsatz der beschriebenen Technologien spricht nichts, lediglich die erhöhte Komplexität. Künftige analytische Systeme - wie immer sie heißen mögen - werden auf den heutigen multimedialen und interagierenden Web-Anwendungen aufbauen und weiterentwickeln.