Intel Developer Forum

DASF für den schnellen Dateizugriff

07.09.2001
MÜNCHEN (CW) - Intel präsentierte auf seinem Developer Forum erstmals das Direct Access File System (DASF). Das Protokoll soll eines der letzten Defizite von offenen Systemen gegenüber Mainframes nivellieren: den I/O-Durchsatz für Dateizugriffe.

Das neue Dateizugriffsprotokoll ist vor allem für Rechenzentren mit heterogener Serverausstattung oder Speichernetzwerke der Hochleistungsklasse gedacht. Es soll eine der letzten Schwachstellen ausräumen, unter der das Open-Systems-Lager gegenüber der Großrechnerwelt zu leiden hat: das Manko einer harmonisierenden I/O-Channel-Architektur. Hat man heute Mainframes in Sachen CPU-Leistung und Schnelligkeit der Übertragungswege eingeholt, so reduziert sich der Flaschenhals nun auf den I/O-Durchsatz für Dateizugriffe. Bremser hier sind die Operationen der Transportprotokolle und die Caching-Verfahren der Betriebssysteme.

DAFS ermöglicht es Applikationen diese Hürden zu umgehen, indem die Anwendungen einen direkten Zugriff auf die Dateien eines File-Servers erhalten. Dabei nutzt das Protokoll neuartige Memory-to-Memory-Verbindungstechniken wie Virtual Interface (VI) und Infiniband, für die zurzeit ebenfalls erste Standards reifen.

Eine VI-Präsentation in der Kombination mit DAFS gab es im Frühsommer dieses Jahres. Auf der Intel-Entwicklerkonferenz wurde nun DAFS auch in Verbindung mit der I/O-Hardwarearchitektur Infiniband vorgestellt, eine Technik, die den PCI-Bus ablösen und gegen Jahresende verfügbar sein soll.

Die Bedeutung von DAFS für Infiniband vergleicht David Dale, Technologiestratege bei Network Appliance, mit der des Network File Systems (NFS) für TCP. Seine Firma zählt neben IBM und Veritas zu den mehr als 75 Companies, die derzeit die DAFS-Initiative unterstützen. Das Protokoll liegt aktuell in Version 0.99 vor, Release 1.0 wurde laut Dale in der letzten Augustwoche fertiggestellt und bei der Internet Engineering Task Force (IETF) zur Standardisierung eingereicht.