Zum 40. Geburtstag der SAP

Das wünschen Analysten der SAP

24.07.2012
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Wolfgang Martin & Rüdiger Spies

Wolfgang Martin, Wolfgang Martin Team:

Wolfgang Martin, Wolfgang Martin Team
Wolfgang Martin, Wolfgang Martin Team

Stärken: "Deutsche Qualität" - das muss man der SAP zugutehalten: die Qualität der Software im Vergleich zu Mitbewerbern stimmt. Eine andere Stärke ist der Fokus auf Technologie. Der ging zwar zwischendurch schon mal verloren, dann geriet die SAP auch jedes Mal unter Druck, aber besann sich (glücklicherweise) wieder auf diese Stärke.

Schwächen: SAP ist im Vergleich zu seinen Mitbewerbern (IBM, HP, Microsoft, Oracle) zu klein und könnte übernommen werden. SAP ist (zu) teuer. Das hört man sehr, sehr oft, aber Qualität hat natürlich auch ihren Preis, besonders wenn SAP das erklärte Ziel verfolgt, die operative Marge zu steigern. Übrigens: Eine hohe Marge schützt nicht unbedingt vor einer Übernahme! SAP ist nicht agil genug. Die Policies und Regeln im Umgang mit den Kunden sind sehr rigide. Wünsche der Kunden werden zu oft "abgebügelt", ein Fluch, wenn ein Unternehmen eine gewisse Größe erreicht hat.

SAP in zehn Jahren: Und wenn sie nicht übernommen wird, dann wird sie ihre Stellung gehalten haben.

Glückwunsch zum 40. Geburtstag: Ich wünsche SAP, dass sie nicht ihre deutschen Wurzeln und Tugenden im Zuge fortschreitender Globalisierung über Bord wirft.

Rüdiger Spies, Analyst, IDC:

Rüdiger Spies, Analyst, IDC
Rüdiger Spies, Analyst, IDC
Foto: IDC

Stärken: SAPs Stärken liegen in der Fähigkeit, IT und Business gleichermaßen richtig anzusprechen, und in der neuen Strategie der Innovation. SAP hat einfach viel richtig gemacht in den letzten Quartalen. Ein wichtiger Pfeiler in der Kontinuität einerseits und der Flexibilität anderseits ist Hasso Plattner. Er ist nach wie vor ein Asset für SAP. Bei direkten Mitbewerbern erkenne ich keine vergleichbaren Persönlichkeiten (mehr).

Schwächen: Im Moment sind wenig Schwächen zu erkennen. Eine mag vielleicht in der Komplexität des gesamten Lösungsspektrum liegen. SAP hat es aber immer verstanden, diese Komplexität als Strärke darzustellen.

SAP in zehn Jahren: Weiterhin unabhängig - die Daten in den SAP-Systemen sind einfach zu wertvoll geworden für die Kundenunternehmen, als dass man SAP "ausmustern" könnte. SAP hat sich als Softwarehersteller in die Global-3000-Unternehmen hineinzementiert.

Glückwunsch zum 40. Geburtstag: Ich wünsche SAP, dass sie ihre Co-CEOTradition beibehält – das kann nur SAP. Und dass sie weiterhin auf die Innovationskarte setzt, ohne dabei die Kunden abzuhängen.