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Techniken, Produkte, Trends

Das waren die Gewinner 2007

10.01.2008
Die Redaktion von COMPUTERWOCHE hat Unternehmen, Produkte, Trends und Personen auf den Prüfstein gehoben. So viel sei verraten: Das iPhone gehört auf jeden Fall in die Hall of Fame!

Green IT war 2007 in aller Munde. Doch zu den Gewinnern gehört die grüne Bewegung noch nicht. In den Rechenzentren besteht noch zu viel Nachholbedarf, als dass man schon feiern könnte. Trotzdem konnten wir, nachdem wir die Verlierer 2007 bereits präsentiert haben, auch zehn würdige Gewinner ausmachen, die unserer Ansicht nach das Jahr 2007 prägten.

1. Google (Android)

Sicher, schon länger als nur seit einem Jahr gehört Google zu den großen Gewinnern. Ein Unternehmen, das

  • die globale Werbewirtschaft komplett durcheinander wirbelt,

  • Unternehmen weltweit zwingt, ihre Inhalte an seine Suchmaschine anzupassen,

  • binnen kürzester Zeit einen Börsenwert von über 200 Milliarden Dollar schafft und

  • sogar Microsoft-Chef Steve Ballmer das Zittern lehrt, ist zwangsläufig ein Gewinner.

Der Prototyp eines Android-Handys.
Der Prototyp eines Android-Handys.

2007 aber war das Jahr, in dem Google in den Mobilfunkmarkt einstieg. Gemeinsam mit 33 Technologie- und TK-Konzernen begann der Internet-Gigant damit, eine Handy-Plattform namens "Android" zu entwickeln. Zum Softwarestack sollen Betriebssystem, Middleware, Benutzeroberfläche und Anwendungen gehören. Ziel ist es unter anderem, Entwicklern das schnelle und einfache Schreiben von Applikationen zu ermöglichen, die auf vielen unterschiedlichen Handsets laufen.

Die Android-Software wird kostenlos unter einer Open-Source-Lizenz der Apache Foundation zur Verfügung stehen, so dass Mobilfunkanbieter beliebig vermarktbare Geräte und Software rund um diese Plattform entwickeln können. Das Bündnis, das sich als Open Handset Alliance (OHA) bezeichnet, umfasst unter anderem die Mobilfunk-Carrier T-Mobile, Sprint Nextel und NTT Docomo sowie die Gerätehersteller HTC, Motorola und Samsung.

Erreicht Google sein Ziel, dürften die Zeiten, in denen mobile Anwendungen eng an kontrollierte Herstellerspezifikationen gebunden sind und auf mehrere unterschiedliche Softwarestacks portiert werden müssen, zu Ende gehen. Der Mobilfunkmarkt wird geöffnet, Geschäftsideen lassen sich unabhängig von Netzbetreibern umsetzen. Dieser Ansatz steht in scharfem Kontrast zu den von Carriern kontrollierten Modellen in Japan, Europa und vor allen den USA.

Selbstredend entstehen dabei vor allem für Google massive Vorteile: Der Konzern kann sein Werbemodell auf den Mobilfunk übertragen. Doch auch die Partner dürften profitieren. Die Handy-Anbieter können ihre Softwarekosten reduzieren, indem sie nicht mehr teure Lizenzgebühren an Microsoft (Windows Mobile) oder Symbian zahlen und weniger Aufwand für Customizing und Optimierung haben. Für die Netzbetreiber entstehen Vorteile, weil Google sie voraussichtlich an den Werbeeinnahmen im Mobilfunkbereich beteiligen wird.

Doch auch unabhängig von Android und zahlreichen anderen Innovationen war Google 2007 – insbesondere in Deutschland – ein Gewinner. Hinter SAP (insofern ebenfalls ein Gewinner!) belegte das Unternehmen den zweiten Platz unter den begehrtesten Arbeitgebern im IT-Markt. Den Wettbewerb hatte das Berliner Trendence-Institut ausgeschrieben. Google stehe für Innovationskraft und Ideen, außerdem sind die Bedingungen für Beschäftigte angeblich noch immer erstklassig – auch wenn der Lack bereits ein wenig abblättert.

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