Das Vorbild ist der Maschinenbau

16.02.2006
Von Martina Maier

Diese Probleme verschärfen sich. Denn der Trend geht zu integrierten, immer umfangreicheren und komplexeren Lösungen. Unternehmen funktionieren schon lange nicht mehr ohne Software, aber auch aus dem Alltag ist sie kaum noch wegzudenken. Ist beispielsweise der Speicher in einem modernen Auto defekt oder gelöscht, ist auch der beste Mechaniker der Welt machtlos und kann mögliche Fehler nicht mehr diagnostizieren.

Verdeutlicht der Brückenbau die Notwendigkeit einer engen Verzahnung und Rückkopplung von Entwicklung, Planung und Umsetzung, so hilft der Blick auf die industrielle Fertigung, wenn wir nach Vorbildern für Softwareprojekte suchen.

Im Maschinenbau werden die gestellten Anforderungen zunächst zu CAD-Plänen verarbeitet. Diese bieten Kunden und Konstrukteuren eine Möglichkeit, die Umsetzung der Anforderungen zu überprüfen und zu korrigieren. Die Pläne werden anschließend, zumeist automatisiert, in Steuerprogramme für CNC-Maschinen transformiert, die dann ihrerseits die Einzelteile der künftigen Produkte plangenau herstellen. In einem weiteren Schritt werden die Zwischenprodukte auf einer Fertigungsstraße zum Endprodukt zusammengesetzt. Entscheidend ist dabei, dass die einzelnen Produkte stufenweise vom grafischen Design in das konkrete Einzelteil überführt und immer wieder auf die Einhaltung der vorgegebenen Anforderungen überprüft werden. Treten Abweichungen auf, so kann jederzeit gezielt gegengesteuert werden.

Fertig- und Halbfertigprodukte verwenden

Die zukunftsweisende industrielle Softwareentwicklung verläuft analog. Das heißt, wir erhalten eine höhere Automatisierung, eine höhere Spezialisierung und verwenden auch Fertig- und Halbfertigprodukte. Durch mehrere untereinander integrierte Entwicklungsschritte entsteht Transparenz, und wir können dadurch die Herstellung steuern und wesentlich flexibler gestalten.