Daimler-Tochter hat Umsatzziel insgesamt erreicht

Das Systemhaus-Ergebnis bereitet der Debis AG viel Kopfzerbrechen

29.01.1993

"Das Systemhaus sollte 1992 ein ausgeglichenes Ergebnis ausweisen - das ist uns nicht ganz gelungen", erklaerte Manfred Gentz, Vorstandsvorsitzender der Debis AG, vor der Presse. Wie weit das Klassenziel verfehlt wurde, mochte der Konzernchef nicht bekanntgeben. Der konjunkturelle Einbruch zum Jahresende und der von der Rezession hart getroffene industrielle Sektor haetten dazu gefuehrt, dass viele Abschluesse hinausgezoegert worden seien. Wegen der sich abzeichnenden schwierigen Wirtschaftslage im ersten Halbjahr 1993 muesse kuenftig um Auftraege aus dem industriellen Bereich "gekaempft" werden.

Waehrend der Umsatz des Debis Systemhauses im letzten Jahr von 1,2 auf 1,6 Milliarden stieg, nahm die Anzahl der Mitarbeiter ueberproportional zu. Von den derzeit 8500 Beschaeftigten der Debis AG gehoeren allein 6200 dem Systemhaus an. Dort wird gegenwaertig aber nur 20

Prozent des gesamten Umsatzes erwirtschaftet. Dennoch betonte Vorstandsmitglied und Systemhaus-Chef Karl-Heinz Achinger gegenueber der COMPUTERWOCHE, in seinem Verantwortungsbereich seien fuer 1993 keine Entlassungen geplant.

In diesem Jahr, so prognostizierte Gentz fuer die Debis AG, werde der Umsatz um 1,5 bis 2 Milliarden Mark steigen. Dabei gehe das Systemhaus von einem Wachstum um etwa zehn Prozent aus. Ueber den zu erwartenden Gewinn wolltw sich der Vorstandssprecher nicht aeussern. Er betonte, dass sich der Anteil des externen Geschaefts beim Debis Systemhaus von 28 auf rund 40 Prozent erhoeht habe.

Eine positive Entwicklung macht nach Darlegungen des Debis- Vorstands zur Zeit das Geschaeft mit Outsourcing und Netzwerk- Services durch. Dass sich die Anzahl der Schlagzeilen ueber entsprechende Vertragsabschluesse in Grenzen haelt, liege an mit dem geringen Interesse der Kunden an Publicity.

Weniger erfolgreich operierte dagegen bisher der Systemhaus- Geschaeftszweig Cap Debis Software und Systeme, der aus der Fusionierung der Software-Aktivitaeten von Cap Gemini SCS und Debis Systemhaus entstanden war. "Zahlreiche Ueberschneidungen, suboptimale Betriebsgroessen und Standortdoppelungen" mussten laut Gentz zunaechst beseitigt werden. Die Konsolidierung sei zum 1. Januar 1993 planmaessig abgeschlossen worden.